Im April 2025 verstärkte die Trump-Administration den Druck auf Indien, sich in einen risikoreichen Konflikt mit China zu verstricken. Während der US-Vizepräsident JD Vance versucht hat, eine umfassendere amerikanische Strategie zur wirtschaftlichen und strategischen Isolierung Chinas durchzusetzen, steht Premierminister Narendra Modi vor einem schwierigen Dilemma: Einerseits will Indien seine wichtigen Wirtschaftsbeziehungen zu China aufrechterhalten, andererseits lockt der US-Markt mit großem Potenzial. Trump hat Indien 26-prozentige Zölle auf indische Waren verhängt und fordert eine Abnahme von Handelsbarrieren.
Indiens Antwort darauf war überraschend zurückhaltend: Es senkte die Einfuhrzölle für amerikanische Motorräder und Whisky und zeigte Bereitschaft, mehr Energie- und Verteidigungsprodukte aus den USA zu kaufen. Diese Maßnahmen könnten Indiens BIP um 0,2 bis 0,5 Prozentpunkte schmälern.
Wenn Indien sich weiterhin den USA annähert, drohten massive Auswirkungen durch chinesische Vergeltungsmaßnahmen: Werte einschränkende Handelsbeschränkungen würden den indischen Marktzugang erschweren und Produktionslinien zum Erliegen bringen. Chinas Kontrolle über kritische Rohstoffe und technologisches Know-how stellt Indiens industriellen Fortschritt in Frage, während Diplomatie und Soft Power die innenpolitische Stabilität von Modi bedrohen könnten.
Indien muss nun abwägen, ob es den hohen Preis der Trotzhaltung gegen die Gefahren der Abhängigkeit aufwiegt. Wirtschaftlich und strategisch wird Indiens Entscheidung weitreichende Folgen haben.