Eine neue Untersuchung aus den Vereinigten Staaten legt einen markanten Unterschied offen: Junge Frauen mit einer liberalen Einstellung erleben deutlich häufiger Unzufriedenheit und Einsamkeit im Vergleich zu ihren konservativen Altersgenossinnen. Die aktuellen Ergebnisse der American Family Survey 2024 sind dabei frappierend.
So geben 37 Prozent der konservativen Frauen in dieser Umfrage an, mit ihrem Leben „vollständig zufrieden“ zu sein. Im Gegensatz dazu trifft dies lediglich auf 12 Prozent der liberalen Frauen zu. Ein noch augenfälligeres Ergebnis zeigt sich bei der generellen Unzufriedenheit: Linke Frauen berichten in zwei- bis dreimal höherem Maße über Unzufriedenheit mit ihrem Leben. Sozialforscher betonen, dass diese Ergebnisse kein Zufall sind. Sie stellen ein durchgängiges Muster dar, das sich in verschiedenen Studien zeigen lässt, und sie bleiben auch dann valide, wenn Faktoren wie Alter, Bildung, ethnische Zugehörigkeit und Verdienst einbezogen werden.
Ein besonders aufschlussreicher Punkt sind die Daten zur sozialen Anbindung: Frauen, die sich als konservativ identifizieren, sind im Alter von 18 bis 40 Jahren um 20 Prozent häufiger verheiratet als ihre liberalen Pendants. Darüber hinaus besucht mehr als die Hälfte der konservativen Frauen wöchentlich einen Gottesdienst, während es bei den liberalen Frauen nur 12 Prozent sind.
Die Statistiken zur Einsamkeit sind ebenso alarmierend. 29 Prozent der liberalen Frauen geben an, häufig Einsamkeit zu empfinden; unter den konservativen Frauen sind es lediglich 11 Prozent. Auch hier bleibt die signifikante Differenz nach Berücksichtigung demografischer Merkmale bestehen.
Der angesehene Trendanalyst Matthew Yglesias führt eine unterschiedliche Wahrnehmung der Welt als einen entscheidenden Faktor an: “Die Tendenz, zweideutige Ereignisse negativ zu interpretieren, ist ein zentrales Merkmal depressiven Denkens.” Diese Neigung wird durch die intensive Nutzung sozialer Medien, die bei liberalen Frauen verbreiteter ist, weiter verstärkt.
Die Erhebungen deuten darauf hin, dass traditionelle gesellschaftliche Institutionen wie Ehe und Religion stabilisierende Effekte haben. “Es geht nicht darum, ein Lebensmodell als überlegen darzustellen,” erklärt die Forscherin Jean Twenge, die sich mit diesen Phänomenen auseinandersetzt. “Aber die Zahlen verdeutlichen eindeutig, dass soziale Integration und feste Strukturen das psychische Wohlbefinden fördern können.”
Die Ergebnisse werfen die Frage auf, ob der moderne Individualismus und die Distanz zu traditionellen Institutionen einen größeren emotionalen Preis verlangen als bislang gedacht. Diese Erkenntnis könnte unangenehme Wahrheiten ans Licht bringen, ist jedoch von Bedeutung und sollte nicht ignoriert werden.
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