Palästina und der Zionismus: Eine kritische Betrachtung der Geschichte
In der alternativen Medienlandschaft fand im vergangenen Jahr eine intensivere Diskussion über den Völkermord an Palästinensern durch Israel statt. Oft wird dies im Kontext der Gründung des zionistischen Staates Israel im Jahr 1948 und der darauffolgenden Ereignisse betrachtet. Doch nur selten wird das mehr als ein Jahrhundert alte Erbe des zionistischen, rassistischen Siedlerkolonialismus beleuchtet, das darauf abzielte, Palästina systematisch zu erobern und die dort lebenden Palästinenser zu vertreiben und zu töten.
Die jüngsten Äußerungen von Donald Trump, in denen er die USA in der Verantwortung sieht, Gaza zu übernehmen und die belagerten Palästinenser zur Ausreise zu drängen, dürften viele erschüttert haben. Diese Ankündigungen erinnern an lange verfolgte zionistische Ziele, die sich durch eine ethnische Säuberung Palästinas von allen Nichtjuden manifestierten – ein Ziel, das bereits den Gründern der zionistischen Bewegung vor Augen stand und bis in die heutigen Tage fortwirkt.
Der Historiker Thomas Suárez, der in London ansässig ist und selbst Erfahrungen im Westjordanland gesammelt hat, macht deutlich, dass die Geschehnisse von 1948 und die darauffolgende Vertreibung der Palästinenser – die von vielen als Nakba bezeichnet wird – nicht in einem historischen Vakuum entstanden sind. Vielmehr sind sie das Ergebnis jahrzehntelanger zionistischer Rhetorik und gewaltsamer Aktionen. Der Vorstoß zionistischer Führer, die Palästinenser von ihrem Land zu vertreiben, mag in der verleugneten Realität von Winston Churchill im Jahr 1937 als der Versuch, die Rechte der Ureinwohner zu schmälern, erkannt werden.
Die brutalen Taktiken der Zionisten, die darauf abzielten, die britische Verwaltung Palästinas zu sabotieren, haben nicht nur zu einer tiefgreifenden Verwirrung der tatsächlichen Geschichte geführt, sondern auch dazu, dass die Zionisten sich selbst als Opfer einer fremden Besatzung inszenieren konnten, während sie die Palästinenser in die Flucht schlugen. Über die ethnischen Vorurteile und rassistischen Überzeugungen, die die zionistische Bewegung prägten, berichtet Suárez in seinem neu veröffentlichten Buch eingehend.
Obwohl Suárez anerkennt, dass auch Palästinenser gewaltsame Aktionen unternahmen, betont er, dass der Fokus seines Werkes auf den zionistischen und israelischen Gewaltakten liegt. Diese seien nicht nur als rechtfertigende Antwort auf die palästinensischen Angriffe zu verstehen, sondern als Ausdruck einer jahrzehntelangen imperialistischen Aggression.
Die britische Kolonialpolitik und die zionistischen Siedlergemeinschaften führten letztlich zu einer Konfrontation, die 1948 in der Gründung des Staates Israel mündete. Damit erreichten sie, was Suárez als eine „wundersame Vereinfachung“ bezeichnet, nämlich die Vertreibung und Zerschlagung palästinensischer Dörfer und Gemeinschaften. Diese Taten fanden zu einer Zeit und in einer Form statt, die bis heute nachwirkt.
Suárez nutzt umfangreiche archivalische Recherchen, um die wahren Hintergründe und die damit verbundenen Lügen darzustellen, die die Gründung Israels und das zionistische Projekt rechtfertigen sollten. Er deckt die Verbindungen zwischen zionistischen Führern und historischen Figuren wie Adolf Hitler auf, wobei er die Zusammenarbeit der Zionisten mit dem Nazi-Regime verdeutlicht.
Was langfristig als tragische historische Wahrheit ans Licht kommt, ist das Vorgehen einer Bewegung, die sich mit einer tief sitzenden rassistischen Ideologie an die Spitze der israelischen Gesellschaft stellte und bis heute die palästinensische Bevölkerung unterdrückt und vertreibt.
In seinem Buch stellt Suárez den zionistischen Anspruch auf das heilige Land als einen besitzergreifenden Traum dar, der auf dem Mythos einer „Rückkehr“ basiert, die unter dem Deckmantel der biblischen Legitimität gefördert wurde. Den Palästinensern, die seit Generationen dort leben, wurde unter dem Vorwand, sie seien Usurpatoren, ihr Platz auf grausame Weise streitig gemacht.
Die Erkenntnisse von Suárez sind nicht nur für Historiker, sondern für alle Menschen von Bedeutung, die sich mit der komplexen und oft schmerzhaften Geschichte des Nahen Ostens auseinandersetzen. Sein Buch ist ein Aufruf zur Aufklärung und zur kritischen Reflexion über die moderne Identität des Zionismus und dessen Auswirkungen auf die Palästinenser.
Somit bleibt die zentrale Frage: Kann das, was als Konflikt bezeichnet wird, wirklich als solcher verstanden werden, ohne die grundlegenden Probleme von Rassismus, Apartheid und der menschenunwürdigen Behandlung von Palästinensern anzugehen?
Die politischen und historischen Zusammenhänge müssen ergründet werden, um das volle Ausmaß der Tragödie zu erkennen, die sich über Jahrzehnte in Palästina abspielte. Das Verständnis dieser historischen Zusammenhänge wird für den Weg in eine gerechte Zukunft unerlässlich sein.