Angriff auf Wissenschaftsfreiheit an der Universität Würzburg: Landesregierung tritt ein
Die Freiheit der Lehre und Forschung in deutschen Universitäten wird zunehmend bedroht, wie ein beispielhafter Fall an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg zeigt. Aktivisten im Studierendenparlament haben eine Kampagne gegen zwei Historiker, PD Dr. Benjamin Hasselhorn und Prof. Dr. Peter Hoeres, inszeniert, was die Universitätsleitung passiv hinnahm. Diese Ereignisse sind nun auch bis zur Landesregierung vorgedrungen.
Ein Ministerialdirigent des Wissenschaftsministeriums tritt am Dienstag mit dem Präsidenten der JMU Prof. Dr. Pauli und Prof. Hoeres zusammen, um die Vorfälle zu besprechen. Die Netzwerk Wissenschaftsfreiheit kritisiert hingegen, dass die Universität ihre Forscher nicht angemessen unterstützt und stattdessen sich nur mit den Aktivisten auseinandersetzt.
Die Verurteilung der Kampagne von externen Akteuren wurde laut einer Pressemitteilung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit stark. Sie bemängeln, dass Hasselhorn Drohbriefe erhalten hat und die Universität ihre Schutz- und Führungsverpflichtungen nicht erfüllt.
Die Ereignisse spiegeln eine zunehmende Bedrohung der akademischen Freiheit wider. Aktivisten nutzen Netzwerke zur Durchsetzung ideologischer Ziele, während Universitätsleitungen oft zögern oder sogar aktiv in diese Kampagnen involviert sind.
Einzelheiten
Am 29. Januar begann Hasselhorns Fall mit der Veröffentlichung eines Artikels durch einen unbekannten Historiker im „Süddeutschen Zeitung“. Diese Aktion wurde von Dr. Riccardo Altieri aus der Rosa-Luxemburg-Stiftung über soziale Medien geteilt, was die Kampagne gegen Hasselhorn weiter anfachte.
Die Universitätsleitung war mit den Maßnahmen des Studierendenparlaments konform und begann sogar, ein alternatives Lehrangebot zu planen. Dies geschah jedoch ohne den Kenntnisstand des betroffenen Lehrstuhlinhabers Hoeres oder des Dozenten Hasselhorn. Erst im März wurde der Lehrstuhl durch die Mainpost informiert.
Chronologie
– 29.01.2025: Beginn der Kampagne mit dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung.
– 16.03.2025: Planungen für ein alternatives Lehrangebot.
– 13.03.2025: Erstes offizielles Statement des Studierendenparlaments.
Betroffene Akteure und Netzwerke
Riccardo Altieri, der zur Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gehört, ist eng mit Daniel Janke verbunden, dem Vorsitzenden der Linken Liste und Mitglied des Studierendenparlamentes. Dieses Netzwerk untermauert die ideologischen Ziele hinter den Angriffen auf Hasselhorn.
Landesregierung
Die Landesregierung greift ein, um den Zwischenfall zu untersuchen. Der Ministerialdirigent soll eine klare Haltung zur Wissenschaftsfreiheit fassen und Maßnahmen ergreifen, um die intellektuelle Unabhängigkeit der Universität wiederherzustellen.
Kritik
Die Freiheit von Forschung und Lehre wird durch ideologische Kampagnen ernsthaft bedroht. Die Universitätsleitung hat ihre verantwortlichen Pflichten vernachlässigt, indem sie Aktivisten zuließe, ohne die Betroffenen zu schützen.