Georg Etscheit zeichnet ein humorvolles Bild des deutschen Spargeltraditionsfestes. Er beschreibt die Aromen und kulinarischen Freuden von Bleichspargel, der im Gegensatz zu Grünspargel in Deutschland besonders geschätzt wird. Jedoch kritisiert Etscheit auch den übertriebenen Marketinghype um Spargel und die daraus resultierenden sozial-kulturellen Implikationen.
Einerseits ist Spargelsaison eine Zeit des Genusses, wenn der weiße Spargel in allen Variationen auf Tischen erscheint. Andererseits wird das Gemüse zu einem Symbol für übertriebene Konsumkultur und elitären Gaumengefühl. Etscheit stellt fest, dass die künstliche Behandlung des Bleichspargels sowie dessen Preisgestaltung ihn in den Augen vieler Kritiker zum Inbegriff von Rassismus, Sexismus und Elitismus machen.
Die Tradition der Spargelköniginnen, Spargelmuseen und -dörfer steht im Kontrast zu modernen gesellschaftlichen Trends wie dem Genderismus. Diese Institutionen sind in vielen Fällen unverändert geblieben, während andere Kulturelemente sich verändern.
Etscheit erkennt außerdem die positive Entwicklung des Spargelanbaus unter Plastikfolien an: Diese Technologie ermöglicht einen früheren Erntezeitpunkt und eine höhere Menge pro Hektar. Allerdings bleiben deutsche Lieblingsspeisen wie Spargel mit Sauce Hollandaise, Schinken und Kartoffeln unverändert.