Fortschritt beim mRNA-Transport ins Gehirn durch Lipid-Nanopartikel
Eine innovative Untersuchung, die von Chang Wang und seinem Team geleitet wurde und am 17. Februar 2025 in Nature Materials veröffentlicht wurde, stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke vor. Die Studie zeigt, wie mRNA gezielt im zentralen Nervensystem (ZNS) abgeben werden kann. Die Forscher experimentierten mit insgesamt 72 verschiedenen Lipid-Nanopartikeln (LNPs), indem sie spezielle Module, die die Blut-Hirn-Schranke passieren können, mit Aminolipiden kombinierten. Ihr Hauptziel war es, die Wirksamkeit des mRNA-Transports in das Gehirn zu verbessern.
Nach ausgiebigen Tests und Anpassungen identifizierten sie eine vielversprechende LNP-Formulierung, die signifikant effizienter bei der Abgabe von mRNA an das Gehirn war als bereits von der FDA genehmigte LNPs. In Versuchen mit Mäusen zeigte diese neue Formel eine herausragende Wirksamkeit: Nach einer intravenösen Injektion konnten die LNPs erfolgreich Neuronen und Astrozyten im gesamten Gehirn erreichen. Darüber hinaus wiesen sie eine gute Verträglichkeit bei unterschiedlichen Dosierungsansätzen auf. Des Weiteren gelang es, mit diesen Lipid-Nanopartikel mRNA effektiv in menschlichen Gehirnproben ex vivo zu integrieren.
Dieser Fortschritt könnte neue Wege eröffnen, um verschiedene Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie sie allgemein bekannt sind, therapeutisch zu behandeln, da er eine gezielte Abgabe von mRNA an kritische Hirnregionen ermöglicht.
Allerdings bleibt eine gewisse Vorsicht angebracht. Da diese Studie auf Tiermodellen und ex vivo-Geweben basiert, bleibt ungewiss, inwieweit die Ergebnisse auf den menschlichen Körper übertragbar sind. Um die Sicherheit und Effektivität dieser Methode im klinischen Kontext zu gewährleisten, sind weitere Studien mit menschlichen Probanden notwendig.
In diesem Kontext hebt TrialSite hervor, dass auch die Herausforderungen im Zusammenhang mit COVID-19-mRNA-Impfstoffen, die ebenfalls auf LNPs beruhen, nicht zu vernachlässigen sind.
ZNS-Erkrankungen, die sowohl genetisch bedingt als auch durch Infektionen, Verletzungen oder degenerative Prozesse zustande kommen können, umfassen eine Vielzahl von Erkrankungen. Zu den bekanntesten zählen Parkinson oder multiple Sklerose. Die gezielte Abgabe von mRNA-Therapeutika könnte in Zukunft bei vielen dieser Erkrankungen neue therapeutische Ansätze ermöglichen.
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