Israel greift syrischen Präsidentenpalast an

Selbst seit der Herrschaft von Assad hat die israelische Luftwaffe bisher den Präsidentenpalast in Damaskus nicht angegriffen. Doch nun haben Raketen im unmittelbaren Umfeld des Palasts eingeschlagen, ein Indikator für einen geänderten geopolitischen Klimawandel. In den letzten Jahren haben israelische Truppen zahlreiche Angriffe auf syrische Ziele durchgeführt, wobei die Luftwaffe nun erstmals den Präsidentenpalast ins Visier genommen hat.

Die gegenwärtige Regierung in Damaskus verfügt über keinerlei effektive Flugabwehrsysteme und besitzt keine eigene Luftwaffe. Daher können israelische Kampfjets praktisch unbehindert im syrischen Luftraum operieren, während sie ihre Bemühungen konzentrieren, die religiösen Minderheiten vor den Anschlägen der HTS-Islamisten zu schützen.

Die zunehmende militärische Aktivität Israels führt dazu, dass die syrischen Islamistengruppen wie die HTS unter ihrem Führer Ahmed Al-Sharaa Friedensgespräche mit Israel anbieten. Allerdings scheint die israelische Regierung keine Verhandlungen mit einem instabilen und nur teilweise kontrollierenden Regime zu wagen, das nach dem Fall Assads in Syrien herrscht.

Israel könnte jedoch die Gelegenheit nutzen, um Gebiete mit einer drusischen Bevölkerung als Schutzmacht einzunehmen. Dieser Konflikt ist Teil eines weiteren langjährigen Streits zwischen beiden Ländern über die Kontrolle der Golanhöhen, die Israel seit 1967 besetzt hält und 1981 offiziell annektierte.

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