Kölner Karneval im Schatten des Terrorismus
In Köln, einer Stadt, die sich gerne für ihre Toleranz und Offenheit rühmt, wird ein dunkler Schatten sichtbar. Statt eine Quelle für Selbstreflexion zu sein, bleibt die Reaktion auf die Bedrohung durch den Islamischen Staat offensichtlich aus. Die Stadt sieht sich in den Fadenkreuz des IS, trotz ihrer Bemühungen um ein weltoffenes Image. Zwei Karnevalswagen im anstehenden Rosenmontagszug zeigen die Politikerin Alice Weidel, was die Ernsthaftigkeit des „Kampfes gegen Rechts“ unterstreicht. Demonstrationen gegen rechtspopulistische Strömungen ziehen regelmäßig große Menschenmengen an, insbesondere wenn es um die Migration und Asylpolitik geht.
Laut Berichten einer deutschsprachigen IS-Propagandaseite wurde zu Anschlägen auf die Weiberfastnacht am 27. Februar aufgerufen, die den Auftakt des Straßenkarnevals bildet. Dieser festliche Tag markiert den Beginn einer Reihe von Veranstaltungen, auf denen in der Stadt mehr als 40 Umzüge stattfinden.
Absagen aus Angst vor Terror
Die jüngsten Terrorwarnungen haben dazu geführt, dass in mehreren Städten Karnevalsveranstaltungen abgesagt werden. Betroffen sind nicht nur die großen Umzüge, sondern auch kleinere Feiern, die oft aus finanziellen Gründen oder wegen Sicherheitsbedenken nicht stattfinden können. Die Bewahrung einer vertrauten Atmosphäre wird zunehmend schwieriger, während gleichzeitig die wahren Ursachen für diese Herausforderungen im Verborgenen bleiben.
Mit kritischen Worten äußerte sich Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. Seiner Meinung nach wäre ein Anschlag eine Tragödie für den gesamten Karneval, und er wäre bereit, die Konsequenzen durch seinen Rücktritt zu ziehen. Obwohl dies aufrichtig wirkt, zeigt es gleichzeitig, dass keine ernsthafte Selbstreflexion stattfindet. Die Kölner Bevölkerung macht trotz einschlägiger Probleme im Zusammenspiel mit Migration und Integration einfach weiter wie gewohnt.
Ein weiteres Symptom des Problems: Während die Mottowagen des Karnevals gerne die katholische Kirche anprangern, findet kaum eine Auseinandersetzung mit Messerangriffen oder der Unterdrückung von Frauen in bestimmten sozialen Gruppen statt. Diese Themen, die durchaus Anlass zu bissiger Satire geben würden, bleiben unerwähnt.
Fehlende Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein
Inmitten dieser ungeklärten Situation stellt sich die Frage, wie viel Sensibilität im Umgang mit den realen Gefahren vorhanden ist. Im Köln der „Eine Armlänge Abstand“-Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind solche Überlegungen häufig eher theoretisch. Disziplin und Anstand scheinen sich eher an den ideologischen Vorgaben zu orientieren denn an der tatsächlichen Sicherheit und Lebensqualität der Bürger.
In Anbetracht der angestiegenen Bedrohung fühlen sich viele Kölner verunsichert, und die ohnehin hohe Polizeipräsenz gibt den Feiernden nur wenig Sicherheit. Die wachsenden Sorgen um ihre Kinder, die an den Umzügen teilnehmen wollen, sorgen für zusätzlichen Stress.
Schließlich sorgt die permanente Angst vor Terroranschlägen dafür, dass viele für die kommenden Feierlichkeiten absagen oder zumindest eine Dosis gesunder Skepsis an den Tag legen. Der einst so fröhliche Karneval scheint nun durch Sicherheitsbedenken getrübt und steht im Spannungsfeld zwischen kulturellem Brauchtum und den Herausforderungen unserer Zeit.