Titel: Kriminelle Entführungsbande am Balkan erpresst Flüchtlinge und fordert Lösegeld
Ein Team von Ermittlern des „Balkan Investigative Reporting Network“ (BIRN) hat eine kriminelle Bande aufgeklärt, die an der Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien entführte Flüchtlinge foltert und Lösegeld erpresst. Die Täter, viele davon afghanische Asylbewerber in Europa, verfolgen ein dreigliedriges Geschäftsmodell: Sie schmuggeln Menschen nach Kroatien, fangen andere auf und erpressen sie anschließend.
Die Bande lockt Flüchtlinge mit italienischen oder deutschen Aufenthaltstiteln an und führt sie in ihre Gewalt. Opfer werden gefoltert, die Szenen werden auf Videos aufgenommen und den Familien der Opfer übermittelt, um Lösegeldforderungen zu erheben. Diese Betrugspraktiken haben sich bereits zu einer wachsenden Industrie entwickelt.
Die bosnische Polizei bestätigte die Existenz dieser kriminellen Organisation und hat zwei ihrer Mitglieder zu 22 Monaten Haft verurteilt. Dennoch sind Ermittlungserfolge selten, da das Geld hauptsächlich auf türkischen Konten sowie in den Niederlanden und der Schweiz überwiesen wird.
Die Bande setzt sich besonders gegen Migranten mit reichen Familien zur Wehr, die ihnen Lösegeld zahlen können. Eine Aufzeichnung von BIRN zeigt, wie mehrere Männer nackt auf dem Boden liegen, während ein Täter sie mit Messern verletzt und tritt.
Die Verantwortung für diese unerwünschten Praktiken liegt in erster Linie bei den EU-Mitgliedstaaten. Sie müssen strenge Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um solche kriminellen Aktivitäten zu unterbinden und die Flüchtlinge vor der Bande zu schützen.