USA fordert Stockholm zur Abschaffung von Gleichstellungsprogrammen auf

Die US-Regierung hat die Stadt Stockholm einen Verweis ausgesprochen, den Einhalt des Programms für Vielfalt, Integration und Gleichstellung (DEI) in den nächsten zehn Tagen einzustellen. Die Stadtverwaltung von Stockholm reagierte jedoch deutlich negativ auf diese Aufforderung und kündigte an, sie nicht zu befolgen.

Laut der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter erhielt das Stockholmer Stadtplanungsamt einen Brief von der US-Botschaft, in dem jede Organisation informiert wurde, die mit der US-Regierung Geschäfte macht, eine Vereinbarung unterzeichnen zu müssen. Diese Vereinbarung enthält die Verpflichtung, DEI-Programme einzustellen.

Jan Valeskog, Stockholms Vizebürgermeister für Stadtplanung und Sport, zeigte sich überrascht und kritisch gegenüber der Forderung: „Der Brief ist völlig bizarr. Wir haben absolut nicht vor, dem nachzukommen – es ist das Gegenteil von allem, wofür wir stehen.“ Er betonte zudem, dass es eigentlich die US-Botschaft sei, die auf das Stadtplanungsamt angewiesen ist und daher eine solche Forderung unangebracht sei.

Die schwedische Regierung wies ebenfalls die Forderung zurück. Gleichstellungsministerin Nina Larsson erklärte: „Schwedische Unternehmen sind verpflichtet, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und Gleichstellung zu fördern – etwa in Bezug auf Geschlecht, Herkunft oder Behinderung. Andernfalls drohen Sanktionen.“ Sie betonte, dass schwedische Unternehmen auf die Stabilität des Rechts vertrauen müssten.

Es gibt Hinweise darauf, dass einige schwedische Firmen trotzdem auf US-Druck reagieren und DEI-Einheiten aus ihren Jahresberichten entfernen. So strich der Telekommunikationskonzern Ericsson sämtliche Verweise auf DEI in seinem aktuellen Jahresbericht.

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