Risiken der Gain-of-Function-Forschung müssen endlich ernst genommen werden

Risiken der Gain-of-Function-Forschung müssen endlich ernst genommen werden

Die COVID-19-Pandemie und ihre Ursprünge

Die jüngste Bestätigung durch die US-Regierung, dass die COVID-19-Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in Wuhan hat, wirft ein neues Licht auf die jahrelange Vertuschung kritischer Stimmen, die als politisch motivierte Interventionen entlarvt werden. Professor Roland Wiesendanger fordert eine gründliche Auseinandersetzung mit der riskanten Gain-of-Function-Forschung und deren weltweite Ächtung, um zukünftige Pandemien abzuwenden. Die Herkunft des Coronavirus ist von entscheidender Bedeutung; nur durch die Klärung dieser Frage können wir effektive Maßnahmen ergreifen, um ähnliche Krisen in der Zukunft zu vermeiden.

Vor vier Jahren veröffentlichte ich eine Studie, in der ich den Ursprung der Pandemie untersuchte. Nach einer umfassenden Recherche kam ich zu dem Ergebnis: Die Indizien sprechen stark für einen Laborunfall am virologischen Institut in Wuhan. Mein Ziel war es, eine breite öffentliche Diskussion über die moralischen Implikationen der Gain-of-Function-Forschung anzustoßen, die Krankheitserreger potenziell gefährlicher und ansteckender macht.

Die Reaktionen auf meine Studie waren gemischt. Während viele Menschen durch meine Arbeit auf die problematischen Aspekte der Gain-of-Function-Forschung aufmerksam wurden, wurde ich von den großen Medien oftmals als Verschwörungstheoretiker verunglimpft. Kritische Stimmen, wie die des damaligen Dekans der MIN-Fakultät, der sich von meinen Ergebnissen distanzierte, trugen zur Weiterbildung der Kontroversen bei.

Die Situation bekam jedoch bedeutende Wendungen, als Ende Januar 2023 vom Weißen Haus bestätigt wurde, dass der Ursprung der Pandemie tatsächlich in einem Labor lag. Diese Erkenntnis, gestützt durch genetische und geheimdienstliche Informationen, macht die besorgniserregende Situation der virologischen Forschung deutlich. Es ist beunruhigend, dass hochriskante Forschungsprojekte, darunter auch in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern in Wuhan, bis zu 60 solcher Aktivitäten in den USA vermutet werden.

Dennoch wird in vielen Ländern weiterhin Gain-of-Function-Forschung betrieben, die oft als „harmlose“ Grundlagenforschung getarnt ist. Dies steht im Widerspruch zur internationalen Biowaffenkonvention und verstößt gegen ethische Grundlagen der Wissenschaft.

Ich rufe erneut dazu auf, eine offene Diskussion über die Risiken dieser gefährlichen Forschung zu führen und erinnere an unsere Hamburger Erklärung von 2022 zur weltweiten Beendigung solcher Experimente. Es ist an der Zeit, den Gefahren der Gain-of-Function-Forschung nicht länger tatenlos zuzusehen und sich für eine weltweite Ächtung einzusetzen.

Über den Verfasser:
Roland Wiesendanger ist Professor für Physik an der Universität Hamburg und hat sich international einen Namen mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten gemacht. Sein Engagement für ethische Standards in der Forschung ist unermüdlich.

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