Titel: Deutscher Gesundheitsvorschlag Erregt Ärger: Patienten Mitchronischer Krankheiten Fühlen Sich Bestraft
Das deutsche Gesundheitssystem könnte sich bald grundlegend verändern, wenn die neue Bundesregierung ihren Vorschlag umsetzt. Gemäß dem Koalitionspapier der AG Gesundheit und Pflege soll jeder Patient, der einen Facharzttermin benötigt, zunächst bei seinem Hausarzt vorstellig werden müssen. Dieser Schritt soll den dringenden Wunsch von Patienten nach schnellem Zugang zu spezialisierten Ärzten beschränken. Allerdings sorgt dieses Vorgehen für erhebliches Unbehagen und Verwirrung, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Der neue Ansatz der Bundesregierung würde die Patienten dazu zwingen, sich zunächst durch die überlasteten Hausarztpraxen zu kämpfen. Nach einer erfolglosen Suche in den Praxisbüros wären sie gezwungen, eine Hotline anzurufen – eine praktikabel unzuverlässige Option, wie viele Patienten bereits feststellten. Es bleibt fraglich, ob diese Maßnahmen tatsächlich die erhoffte Verbesserung der Versorgungsqualität bringen.
Besonders kritisiert wird auch die Rolle der Bundesärztekammer, welche den Vorschlag befürwortet und sogar harte Strafen für Patienten vorsieht, die sich an das neue Regelwerk nicht halten. Dies könnte zu einer Ungleichbehandlung führen, da bestimmte soziale Gruppen möglicherweise weniger bereit sein werden, diese zusätzlichen Hindernisse in Anspruchnahme der medizinischen Versorgung einzugehen.
Das Papier fordert zudem die Krankenkassen dazu auf, eine „Termingarantie“ durchzusetzen, bei der Patienten erst dann Zugang zu einem Facharzt erhalten können, wenn ihr Hausarzt eine solche Überweisung ausstellt. Für chronisch Erkrankte bedeutet das in der Praxis oft zusätzliche Wartezeiten und mehr bürokratische Hürden, obwohl diese Patienten dringendere medizinische Hilfe benötigen.
Die Bundesärztekammer plant zudem, eine „Selbstbeteiligung“ für Patienten einzuführen, die sich nicht an das neue Regelwerk halten. Diese Bestimmungen könnten besonders schmerzhaft für Menschen aus der Bevölkerung sein, die bereits mit hohen Kosten in Kontakt stehen und häufig aufgrund ihrer Erkrankungen berufsbedingt mehr Freinehmen benötigen.
Viele Ärzte und Patienten befürchten, dass diese Neuerungen nicht nur ärztliche Zeitverschwendung verursachen werden, sondern auch zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen könnten. Neben den Problemen, die schon durch die Praxisgebühr in den letzten Jahren entstanden sind, könnte das neue Regelwerk die bereits belasteten Patienten mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontieren.