Im idyllischen Dorf Gunzesried-Säge im Oberallgäu brodelt es seit kürzester Zeit. Die kleine Gemeinde, mit nur 79 Einwohnern, steht kurz vor einer umstrittenen Entscheidung: Sie wird bald eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 45 Menschen beherbergen, was die Einheimischen geschockt und empört hat.
Das Landratsamt plant den Bau der Unterkunft im Heubethof, einem ehemaligen Wanderhof. Die zukünftigen Bewohner sollen angeblich ausgewählt werden, wobei Idealisten wie Ukrainer in Betracht gezogen werden. Allerdings ist es fraglich, ob nur ein bis zwei Familien unter den 45 Plätzen untergebracht werden können.
Die Einwohner von Gunzesried-Säge sind tief bestürzt und haben eine Petition mit über 700 Unterschriften im Bayerischen Landtag eingelegt. Sie kritisieren die mangelnde Infrastruktur, das Fehlen öffentlicher Verkehrsmittel und den Mangel an medizinischer Versorgung sowie Bildungsangeboten im Dorf. Der nächste Ort mit Einrichtungen ist knapp vier Kilometer entfernt, während der nächste Supermarkt acht Kilometer entfernt liegt.
Der Gemeinderat von Blaichach, dem Gunzesried-Säge zugeordnet ist, steht den Bedenken der Einwohner bei und unterstützt die Bürgerinitiative. Im Frühjahr 2024 hatte er jedoch im Hinblick auf fehlende Alternativen für fünf Jahre eine Nutzung des Heubethofs genehmigt. Der Vertrag wurde im November abgeschlossen, ohne dass die Betroffenen darüber informiert wurden.
Zum Zeitpunkt der ersten Migranten-Einweihung Mitte März war es den Dorfbewohnern unmöglich, noch irgendetwas zu unternehmen. Sie gründeten daraufhin eine Bürgerinitiative und setzten sich entschlossen gegen die Pläne zur Wehr.