Europa sieht sich einer unerwarteten Herausforderung gegenüber, während eine arktische Kältefront Nordwesteuropa erreicht und die Gaspreise in die Höhe treibt. Der niederländische TTF, der als wichtiger Indikator für den europäischen Gasmarkt gilt, stieg am Montag um 5,4 Prozent auf 58,75 Euro pro Megawattstunde. Dies ist der höchste Preis, den wir seit Februar 2023 erlebt haben.

Europa sieht sich einer unerwarteten Herausforderung gegenüber, während eine arktische Kältefront Nordwesteuropa erreicht und die Gaspreise in die Höhe treibt. Der niederländische TTF, der als wichtiger Indikator für den europäischen Gasmarkt gilt, stieg am Montag um 5,4 Prozent auf 58,75 Euro pro Megawattstunde. Dies ist der höchste Preis, den wir seit Februar 2023 erlebt haben.

Laut den Wetterprognosen sind in den kommenden Tagen erhebliche Temperaturabfälle zu erwarten, mit Tiefstwerten um -2 °C, die weit unter dem gewohnten saisonalen Durchschnitt von etwa 4 °C liegen. Diese Kälteperiode trifft auf einen bereits kritischen Zustand der Gasspeicher, die derzeit nur zu 49 Prozent gefüllt sind, was deutlich unter dem 15-Jahres-Durchschnitt liegt. Arne Lohmann Rasmussen, Chefanalyst bei Global Risk Management, äußerte seine Besorgnis: „Das Risiko, dass die EU mit beunruhigend niedrigen Gasvorräten in den Frühling geht, ist in den letzten Wochen gestiegen.“

Die Lage wird zusätzlich durch die geopolitischen Spannungen verschärft, als Donald Trump andeutet, einen 25-prozentigen Strafzoll auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Dies hat in Europa sofortige Reaktionen ausgelöst, wobei der französische Außenminister Jean-Noel Barrot klarstellte: „Natürlich werden wir reagieren… wie schon 2018, als Trump das ebenfalls versuchte.“

Trump fordert gleichzeitig mehr amerikanisches Flüssiggas (LNG) zu kaufen, das aktuell deutlich teurer ist als das russische Pipeline-Gas. Anne-Sophie Corbeau von der Columbia University bezeichnet Trump als „LNG-Chefverkäufer“, während unklar bleibt, wie effektiv diese Verkaufsstrategie in einem Handelskrieg ist.

Seit dem russischen Übergriff auf die Ukraine hat Europa seine Gasversorgung erheblich diversifiziert und kauft vermehrt LNG aus den USA. Die EU könnte ihre Einkäufe aus den USA weiter erhöhen, um größere Handelskonflikte zu vermeiden. Dies führt zu einer komplexen energiepolitischen Situation. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Europa mit dieser Kombination aus Kälte, abnehmenden Gasreserven und geopolitischen Spannungen umgehen kann.

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