Die Präsidentin der europäischen Arzneimittelagentur (EMA), Emer Cooke, steht in der Kritik, da sie persönlich die Inspektionsreisen zur Überprüfung von AstraZeneca-Studienkliniken im Ausland verhindert haben soll. Gemäß Aussagen von Teilnehmern einer Sitzung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA gegenüber der Zeitung „Welt“ war Cooke der Meinung, dass die Risiken einer solchen Reise zu hoch seien und eine Prüfung „politisch nicht erwünscht“ sei. Auch bei den mRNA-Impfpräparaten von BioNTech/Pfizer wurden nur wenige Standorte in Europa geprüft.
Die EMA weist darauf hin, dass wissenschaftliche Standards der „guten klinischen Praxis“ (GCP) bei der Durchführung klinischer Studien an Ort und Stelle überprüft werden sollten. Jedoch haben laut den Zulassungsdokumenten für AstraZeneca keine europäischen GCP-Inspektoren während der gesamten Autorisierung der Covid-19-Impfpräparate die Studienzentren in Brasilien, Chile und Südafrika betreten.
Politiker und Medizinwissenschaftler fordern eine umfassende parlamentarische Aufarbeitung. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, spricht von einer „beispiellosen politischen Vereinnahmung der Wissenschaft“. Die EU-Kommission steht auch kritischer Betrachtung unter, da sie die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs erst im Mai 2024 widerrufen hat.