Pakistan steht zwischen inneren Unruhen und äußerem politischem Druck. Der Terroranschlag auf indische Touristen in Kaschmir hat alte Konflikte mit Indien wiederentfacht, während die innenpolitischen Bedrohungen durch radikale Gruppen wie die Tehrik-i-Taliban zunehmen. Die Regierung muss sich gegen die Einflüsse beider Seiten schützen, wobei das Land sowohl innenpolitische Instabilität als auch eine potenzielle Aufflammen von Grenzkonflikten mit Indien fürchtet.
Der Terroranschlag im kaschmirischen Teil des indischen Territoriums hat den Konflikt zwischen Pakistan und Indien aufgeheizt. Zwei der Täter sollen aus Pakistan stammen, was die Spannungen weiter erhöht. Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Soldaten sind in letzter Zeit häufiger geworden, obwohl es bisher nur um Kleinwaffen ging.
Indische Politiker wie Vishnu Gupta fordern eine militärische Antwort auf den Anschlag. Sie sehen Pakistan als Ursprung von islamischem Terror und fordern Racheakte gegen Muslime in Indien. Dies zeigt, wie ernst man in Indien den Konflikt mit dem radikalen Islam nimmt.
Pakistan selbst kämpft gegen radikalisierte Taliban-Gruppen im Inneren. Die Tehrik-i-Taliban haben schon mehrmals Grenzposten besetzt und militärische Gegenoffensiven der pakistanischen Regierung überstanden. Die Gefahr besteht, dass diese Gruppierungen mit ihren afghanischen Cousins zusammenarbeiten könnten, was Pakistan zu einer schwächeren Stellung gegenüber Afghanistan führen könnte.
Pakistan ist eine stratifizierte Gesellschaft, in der die Ungleichheit groß und ein moderner Feudalismus herrscht. Eine islamische Revolution wie im Iran bleibt zwar unwahrscheinlich, aber eine geschwächte Regierung würde das nukleare Drohpotenzial des Landes gefährden. Die Zusammenarbeit Pakistans mit der türkischen Erdogan-Regierung verstärkt die Spannungen weiter.
Die Situation in Pakistan ist komplex und verworren: Ein konservativer Islam an der Macht kämpft gegen radikale Taliban-Gruppen, während es gleichzeitig vorsichtig gegenüber den afghanischen Taliban bleibt. Der Iran misst dieser Entwicklung argwöhnisch bei, während das arabische Welt geprägt ist von Spannungen zwischen radikalem und moderatem Islam.