Eine neue Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ergeben, dass elektromagnetische Felder im Radiofrequenzbereich das Krebsrisiko erhöhen können. Die Studie, die am 25. April veröffentlicht wurde, legt nahe, dass RF-EMF-Exposition die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Tumoren in Versuchstieren erhöht.
Die WHO hat bisher in der Regel die Risiken von elektromagnetischen Strahlungen heruntergespielt. Doch nun weist eine Studie darauf hin, dass es Beweise dafür gibt, dass RF-EMF-Exposition das Auftreten von malignen Herzschwannomen und Gliomen erhöht. Darüber hinaus gab es deutliche Anzeichen für ein erhöhtes Risiko bei seltenen Tumoren in den Nebennieren und der Leber.
Obwohl es schwierig ist, einen direkten Zusammenhang zwischen diesen Befunden und menschlichen Krebsfällen herzustellen, sind ähnliche Tumorarten auch in Studien mit Menschen beobachtet worden. Die WHO-Untersuchung stellt also eine wichtige Kehrtwende dar.
Die Erkenntnisse könnten jedoch beeinträchtigt sein durch die Kritik an sechs der zwölf Überprüfungen, die bereits stark kritisiert wurden und drei weitere korrigiert werden mussten. Dies deutet darauf hin, dass möglicherweise ein Einfluss der Industrielobby auf die Ergebnisse besteht.
Obwohl es nun offensichtlich ist, dass bestimmte elektromagnetische Strahlungen das Krebsrisiko erhöhen können, bleibt die Frage nach den tatsächlichen Auswirkungen für Menschen offen. Die seit 1998 unveränderten Grenzwerte könnten angesichts der zunehmenden Technologiedevelopments angepasst werden.