Meta kündigt Zusammenarbeit mit Faktenchecker-Firmen ab

Der US-Technologiekonzern Meta Platforms, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, hat seine Zusammenarbeit mit dem Content-Moderationsunternehmen Telus International beendet. Diese Entscheidung kostet 2059 Beschäftigte in Barcelona ihre Jobs. Alle Angestellten, die bislang für die Inhaltsmoderation der beiden Plattformen zuständig waren, insbesondere im Bereich der Faktenprüfung, werden entlassen.

Laut Gewerkschaft CCOO verlor Telus die betroffenen Beschäftigten in Barcelona kürzlich Bescheid über den geplanten Sozialplan. Dieser sieht offenbar eine „höchstmögliche gesetzliche Abfindung“ für die betroffenen Personen vor.

Die Kündigungsteil von Meta steht im direkten Zusammenhang mit dem Vorfall, als CEO Mark Zuckerberg nach der Wiederwahl von Donald Trump im November 2024 ankündigte, das Faktencheck-Programm einzustellen. In einem internen Schreiben begründete Zuckerberg damals die Entscheidung damit, dass „die Rolle privater Unternehmen bei der Wahrheitsprüfung zunehmend in der Kritik“ stehe.

Diese Entscheidung sorgte international für Kritik von Wissenschaftlern, Menschenrechtsorganisationen und demokratischen Regierungen. Beobachter warnen vor einer Zunahme von Desinformation auf den Plattformen – insbesondere in einem Jahr, das durch zahlreiche Wahlen weltweit geprägt ist.

In Europa verschärft sich allerdings der Ton gegenüber großen Plattformbetreibern. Die EU-Kommission hatte zuletzt mehrmals betont, dass Plattformen wie Facebook, TikTok oder X verpflichtet seien, die digitale Grundordnung einzuhalten – etwa im Rahmen des Digital Services Act (DSA). Die Einstellung ganzer Moderationsteams könnte Meta nun in Konflikt mit europäischen Vorschriften bringen, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit extremistischen Inhalten und Desinformation.

Die aktuellen Ereignisse reihen sich in eine lange und wechselvolle Karriere von Mark Zuckerberg ein. Der 40-jährige Zuckerberg gründete Facebook im Jahr 2004 aus seinem Studentenwohnheim an der Harvard-Universität heraus. Was als soziales Netzwerk für Studierende begonnen hatte, entwickelte sich rasch zum weltweiten Tech-Giganten. Heute umfasst die Meta-Gruppe auch Plattformen wie Instagram, WhatsApp und die Virtual-Reality-Sparte Meta Quest.

Zuckerberg wurde nicht nur zu einem der reichsten Menschen der Welt, sondern auch zu einer der umstrittensten Figuren des digitalen Zeitalters. Seine Rolle in den US-Wahlkämpfen, der Umgang mit Nutzerdaten, Fake News und der Algorithmus-getriebene Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben wiederholt politische und gesellschaftliche Debatten ausgelöst.

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