Ein wichtiges Buch über das Lebensrecht ungeborener Kinder

Ein wichtiges Buch über das Lebensrecht ungeborener Kinder

In ihrem Buch „Mehr als ein Zellhaufen – Wie wir konstruktiv über Abtreibung sprechen können“ bringt die Psychologin Sabina Scherer eine fundierte und umfassende Argumentation für das Lebensrecht ungeborener Kinder. Scherer, geboren 1990, nutzt ihre Plattform, um auf das Thema Abtreibung in einer klaren, kompetenten und zugleich einfühlsamen Sprache aufmerksam zu machen. Vor ihrer Buchveröffentlichung hatte sie bereits mit einem Podcast, in dem es um Abtreibung geht, erste Erfolge gefeiert und wurde durch ihre Auftritte in Sendungen wie „13 Fragen“ bekannt.

Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste Teil ist der umfangreichste und besteht aus 14 Kapiteln, die sich intensiv mit den Argumenten der Abtreibungsbefürworter auseinandersetzen. Scherer analysiert, ob der Embryo als Mensch betrachtet werden muss und diskutiert die Beziehung zwischen dem „Recht auf Leben“ und dem „Recht auf Selbstbestimmung“. Es wird insbesondere begründet, warum es kein „Menschenrecht“ auf Abtreibung geben sollte. Sie stellt häufig ein einzelnes Argument in den Fokus, zeigt aber auch auf, wie einige Argumente für andere ähnliche Positionen stehen.

Ein weiterer wertvoller Aspekt des Buches sind die Ausführungen zur wissenschaftlichen Grundlage der „psychischen Folgen von Abtreibung“. Scherer hinterfragt kritisch die von Befürwortern angeführte „Turnaway-Studie“ und beleuchtet den entscheidenden Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität. Dies führt zu einer Diskussion über das „Post-Abortion-Syndrom“ (PAS), einen Begriff, der oft als psychologische Belastung nach einer Abtreibung verwendet wird. Scherer ist jedoch der Meinung, dass die Argumentation um das Vorhandensein oder Fehlen des Syndroms nicht zielführend ist, da es betroffenen Frauen mit unterschiedlichen Erfahrungen gibt.

Die Autorin lädt Leser dazu ein, sich von Vorurteilen zu befreien und eine differenzierte Betrachtung vorzunehmen, was ebenso für ihre interessante Analyse der Verbindung zwischen Feminismus und Lebensschutz gilt. Hier verdeutlicht Scherer, dass die Prinzipien des Feminismus in vielen Aspekten auch die Anliegen des Lebensschutzes beinhalten, und es in den USA bereits einen etablierten Pro-Life-Feminismus gibt, der Vielfalt innerhalb der Bewegung repräsentiert.

Im zweiten Teil des Buches befasst sich die Autorin mit weniger überzeugenden argumentativen Ansätzen der Abtreibungsgegner. Sie thematisiert Schuldzuweisungen und erklärt, warum religiöse Argumente in der Debatte um die Rechte ungeborener Kinder nicht notwendig oder hilfreich sind. Schließlich gibt Scherer im dritten Teil eine Analyse der gegenwärtigen Situation und formuliert Ziele sowie Handlungshinweise für die Zukunft.

Insgesamt zeichnet sich das Buch durch eine beeindruckende Klarheit und Tiefe aus. Sabina Scherer gelingt es, eine Balance zu finden zwischen analytischem Scharfsinn und menschlicher Empathie. Es ist diese Kombination, die „Mehr als ein Zellhaufen – Wie wir konstruktiv über Abtreibung sprechen können“ zu einer der besten Verteidigungen des Lebensrechts ungeborener Kinder erhebt. Leser, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten, sind gut beraten, sich mit diesem Werk vertraut zu machen.

Das Buch ist beim Verlag SCM Hänssler erschienen und hat einen Umfang von 224 Seiten. Es ist zum Preis von 20 Euro erhältlich.

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