Der Mythos der Rohstoffknappheit: Fakten und Technologische Fortschritte
Politiker und Medienjournalisten haben in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Vorhersagen über die bevorstehende Rohstoffknappheit gemacht. Diese Prophezeiungen gründen sich oft auf ideologischen Narrativen, wie sie durch Rousseau oder Malthus geprägt wurden. Die Idee, dass Ressourcen knapp sind und eine globale Krise unvermeidbar sei, hat jedoch keine Basis in wissenschaftlichen Fakten. Stattdessen zeigt sich, dass technologischer Fortschritt und ökonomische Mechanismen die Verfügbarkeit von Rohstoffen kontinuierlich erhöhen.
Jean-Jacques Rousseau behauptete, es existiere ein Gleichgewicht in der Natur, das der Mensch nur stören könne. Thomas Malthus aus dem 18. Jahrhundert schlug vor, dass die Menschheit aufgrund des fortschreitenden Bevölkerungsanwachsens in eine Hungerkrise gerät. Diese Narrative haben sich über die Jahrzehnte etabliert und beeinflussen immer noch politische Entscheidungen wie den Atomausstieg oder Energiewende, obwohl sie nicht durch fundierte Argumente gestützt werden.
Im Bericht des Club of Rome von 1974 prognostizierte das Team um Dennis Meadows, dass praktisch alle Rohstoffe bis zum Jahr 2000 zur Neige gegangen wären. Dies ist jedoch ein gänzlich falscher Blick auf die Verfügbarkeit von Ressourcen. Die tatsächliche Reichweite von Rohstoffen wird durch technologischen Fortschritt und ökonomische Faktoren bestimmt.
Es gibt drei Hierarchiestufen von Ressourcen: natürliche, technische und wirtschaftliche Ressourcen. Technisch nutzbare Ressourcen sind durch die Entwicklung neuer Technologien und die Verbesserung vorhandener Methoden zur Ausbeutung der Rohstoffe erweiterbar. Ökonomische Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle, da das Angebot von Ressourcen abhängig vom Preis ist.
Die wirtschaftliche Verfügbarkeit von Ressourcen wird durch Technikfortschritt und Nachfrage beeinflusst. Je höher die Preise für Rohstoffe steigen, desto mehr Lagerstätten werden entdeckt und ausbeutet, selbst wenn sie bisher noch nicht erschlossen waren. Diese Entwicklung kann beispielsweise bei Erdöl deutlich beobachtet werden: durch optimierte Abbauverfahren wie Enhanced Oil Recovery (EOR) sowie neue Technologien zur Aufarbeitung von zähen Ölen sind mehr als 30 Prozent des Original Oil in Place (OOIP) abbaubar geworden.
Die wirtschaftliche Messung der Verfügbarkeit von Ressourcen zeigt, dass Kosten und Preise für Rohstoffe im Laufe der Zeit sinken. Rohstoffproduzierende Unternehmen müssen Gewinne erzielen, indem sie Rohstoffe zu einem Marktpreis verkaufen, der höher ist als die Produktionskosten. Technologische Innovationen führen dazu, dass die Kosten für den Abbau von Ressourcen reduziert werden und das Angebot erhöht wird.
Die statistisch erfassten Reserven reichen seit Jahrzehnten nur für 25 bis 30 Jahre aus, da Unternehmen ihre Produktion auf diesen Zeitraum planen. Jedoch wird durch die Entwicklung neuer Technologien derzeit untersucht, wie es möglich sein könnte, bis zu 75 Prozent des OOIP abzubauen.
Die Idee einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen ist nur für kurze Zeiträume relevant. Längere Zeitrahmen erfordern eine technische Kreativität und Innovation, um Knappheiten aufzulösen. Technologischer Fortschritt hilft dabei, immer besser im Einklang mit der Natur zu leben.