Der Weg der Kirchen in Deutschland und ihre Haltung gegen Rechts

Der Weg der Kirchen in Deutschland und ihre Haltung gegen Rechts

Die Kirchen Deutschlands haben sich fest entschlossen dem Kampf gegen Rechts und für eine demokratische Gesellschaft zu widmen. Diese Dringlichkeit konkretisieren sie durch ihre unmissverständliche Unterstützung von Protestaktionen, die sich gegen Rassismus und extremistische Angebote wie die der AfD richten. Ein aktuelles Beispiel bildet die Demonstration im Bistum Limburg, wo Bischof Georg Bätzing, der zudem Vorsitzender der Bischofskonferenz ist, die Anwesenden dazu aufrief, ein Zeichen für Demokratie sowie eine offene Gesellschaft zu setzen. In seinen mahnenden Worten betonte Bätzing, dass die kalten Wetterbedingungen die Teilnehmer nicht abgeschreckt hätten und ermutigte die Gläubigen, sich klar zu positionieren, um die demokratischen Grundwerte zu schützen.

Erstaunlich ist, dass das Engagement der Kirchen bereits historisch verwurzelt ist, besonders bei der evangelischen Kirche, deren Führung im Osten Deutschlands während der DDR-Zeit eine Rolle im Widerstand gegen rechte Ideologien einnahm. Auf die Vergangenheit zurückblickend, wurde die Rolle solcher Kirchenvertreter, die unter dem Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit standen, mittlerweile von verschiedenen Seiten kritisch beleuchtet. So wurde zum Beispiel der ehemalige Bischof Ingo Braecklein, der über Jahre als Informant für das MfS tätig war, posthum für seine Verdienste geehrt, was Fragen bezüglich der moralischen Integrität und der tatsächlichen Haltung aufwirft.

Dennoch ist der Rückblick auf die Zeit des Nationalsozialismus besonders aufschlussreich. Während der „Kristallnacht“ blieben Kirchenführer stumm, während die Juden verfolgt wurden. Dies wirft ein dunkles Licht auf die Verantwortung und den Mut der Kirchen, wenn es darum geht, klare Positionen gegen Unrecht einzunehmen. Heute, wo das Problembewusstsein für Antisemitismus und Extremismus wachgerüttelt wird, bleibt die Frage, ob die Kirchen wirklich bereit sind, sich für alle Menschen einzusetzen oder nur gegen eine bestimmte ideologische Richtung.

Die jüngsten Aktivitäten der Kirchen, insbesondere ihre Teilnahme an Demonstrationen und ihre kritischen Äußerungen gegen Rechts, werfen auch die Frage nach ihrer Authentizität auf. Ist ihr Engagement echt oder nur eine Anpassung an den Zeitgeist? Es scheint, dass Kirchenvertreter gerne demonstrieren, wenn sie glauben, auf der vermeintlich „guten“ Seite zu stehen. Die psychologische Komplexität der politischen Ausrichtung der Kirchen schafft einen Spannungsbogen zu den verfassungsmäßigen Grundlagen, für die sie eigentlich einstehen sollten.

Hinzu kommt, dass über die Jahre ihre staatliche Finanzierung von Millionenbeträgen kontinuierlich gestiegen ist. Mit dieser Unterstützung und dem Erhalt von Kirchensteuern aus dem Haushalt der steuerzahlenden Bürger, von denen viele die Haltung der Kirchen nicht teilen, wird die Frage laut: Inwieweit sind diese institutionellen Machtstrukturen wirklich leistungsfähig, um ihre moralische Verantwortung glaubwürdig zu vertreten?

In der gegenwärtigen Zeit, in der viele Bürger Ängste und Skepsis gegenüber den christlichen Kirchen hegen, wird immer deutlicher, dass ein Umdenken erforderlich ist. Die Notwendigkeit für einen echten Dialog über Glaubensfragen und die Rolle der Kirchen in einer pluralistischen Gesellschaft ist heute präsenter denn je. Während einige zum Aufbruch aufrufen, gewinnen andere an dem Gedanken, wie wichtig es ist, die Trennung von Staat und Kirche zu etablieren. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die deutsche Kirchenlandschaft in den kommenden Jahren entwickeln wird, um den Herausforderungen einer sich schnell wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden.

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