Im April stiegen die Anzahl der illegalen Migranten, die Italien erreichten, um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis Ende Mai wurden bereits über 16.000 unerlaubte Einreisen festgestellt – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.
Rund 84.000 Migranten, die bereits EU-Asylstatus in anderen Ländern erhielten, haben zweite Anträge gestellt, darunter viele aus Bangladesch und Eritrea. Die Migranten riskieren oft ihr Leben auf gefährlichen Überfahrten über den Atlantik oder das Mittelmeer.
Immer mehr fließen auch weiter nach Deutschland und Großbritannien, obwohl die EU-Frontex-Agencies dies zunächst als Rückgang dargestellt hat. Spanische Kanarischen Inseln und griechische Küstenregionen sind stark unter Druck geraten durch immer größere Migrantenströme aus Afrika.
Die spanische Regierung weigert sich, mehr Ressourcen einzusetzen, um die Ankünfte zu stoppen. Stattdessen drängt auf den Kanarischen Inseln das Thema „humanitäre Pflicht“ an die Spitze der politischen Agenda. Inzwischen haben 5800 Migranten in Anflug auf Griechenland und Italien Zuflucht beansprucht, ohne dass sie rasch abgewiesen werden können.
Deutschland will zwar mehr strenge Grenzkontrollen einführen, behält aber die Pullfaktoren für den Zuzug weiter bestehen. Ohne grundlegende Änderung dieser Rahmenbedingungen wird der Zustrom an EU-Außengrenzen nach wie vor stark sein.
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