Kulturelle Feiertage im Schatten der Bedrohung

Kulturelle Feiertage im Schatten der Bedrohung

In der aktuellen Situation zeigt sich eine bedenkliche Realität: Während die Feierlichkeiten des Karnevals durch Maßnahmen zur Gefahrenabwehr stark eingeschränkt werden, bleibt der Ramadan nahezu unbeeinträchtigt. Hier wird klar, dass das multikulturelle Konzept in der Praxis erhebliche Schwächen aufweist.

Der innenpolitische Sprecher von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, bezeichnet den Karneval als ein Symbol der Toleranz, indem er sich selbst zum rheinischen Fest in preußischer Tracht zeigt. Doch die Realität sieht anders aus: Der islamistische Terror, der die Feierlichkeiten in diesem Jahr stark beeinflusst, stellt eine weitaus ernstere Gefahr dar. In vielen kleineren Gemeinden wurden riesige Betonpoller aufgestellt, um zu verhindern, dass Fahrzeuge in die Menschenmengen rasen, während in Städten wie Münster die Zahl der Straßensperren erhöht wird. Die Sicherheitskräfte haben ihre Kapazitäten aufgestockt und passen ihre Konzepte an die veränderte Bedrohungslage an. In manchen Orten, wo die finanziellen Mittel fehlen oder die Angst vor Anschlägen überwiegt, werden Umzüge und Feiern sogar gänzlich abgesagt, wie zum Beispiel der Kinderkarneval in Nürnberg.

Diese Entwicklungen werden von der Gesellschaft zunehmend als neue Normalität akzeptiert. Aber ist es tatsächlich noch eine Gelassenheit oder schon Resignation? Die Veränderungen, die unser Land erlebt hat, sind unübersehbar. Reul selbst bringt mit seiner nostalgischen Sichtweise auf Preußen wenig Trost in dieser neuen Realität. Er mahnt zu Vorsicht, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass unbeschwertes Feiern heute nicht mehr möglich ist.

Gleichzeitig dürfen die birav ballen des Ramadan ungehindert stattfinden, auch in Städten wie Frankfurt, Köln und Berlin, wo festliche RAMADAN-Beleuchtungen den städtischen Raum prägen. Dieser Gegensatz verletzt das Gefühl für Zusammengehörigkeit: Es geht nicht mehr um das Miteinander oder um die Akzeptanz kultureller Unterschiede. Stattdessen scheint es, als ob die einheimische Kultur zunehmend verdrängt wird – ein Phänomen, das mit bedenklicher Leichtigkeit zugelassen wird.

Politische Stimmen aus Frankfurt zeugen von dieser Besorgnis: Die dortige grüne Bürgermeisterin, Nargess Eskandari-Grünberg, sieht in den neuen Beleuchtungselementen ein Zeichen der multikulturellen Identität. Diese Wahrnehmung ist jedoch fragwürdig – wäre Deutschland wirklich multikulturell, könnte auch der Karneval unter normalen Sicherheitsvorkehrungen gefeiert werden, ohne die Sorgen um islamistischen Terror. Die beiden Politikerinnen scheinen zu übersehen, dass die Wahrnehmung von Muslimen als zu schützendes Kollektiv weiterhin Misstrauen schürt.

In Köln wurde kürzlich ein Aufruf zur Gewalt gegen den Karneval durch den IS bekannt, was die Gefahren noch einmal verdeutlicht. Der Eindruck, dass das Problem des Islamismus nicht ernst genommen wird, verstärkt sich in Kombination mit bestimmten politisch korrekten Ansichten. Dies stellt eine Herausforderung dar, sich den tatsächlichen Schwierigkeiten zu stellen.

Obwohl es Muslime gibt, die Karneval und Ramadan miteinander verbinden, ist ein wirklicher Widerstand gegen den Aufstieg des Islamismus nicht erkennbar. Diese Situation spiegelt die Mängel in der gesamten Idee einer multikulturellen Gesellschaft wider, die es bislang versäumt hat, klare Grenzen für das Zusammenleben zu setzen. Anstelle auf Assimilation zu drängen, wurde die Schaffung von Parallelgesellschaften toleriert und sogar gefördert, was letztlich die Grundlagen des eigenen kulturellen Erbes untergräbt.

Toleranz sollte als ein fundamentales westliches Ideal aktiv verteidigt und gefördert werden. Doch die Annahme, dass der Fremde die Überlegenheit einheimischer Werte und Traditionen automatisch anerkennt, ist an Schwäche grenzend und ignoriert die realen Herausforderungen. Der Wunsch nach einer bunten und diversen Gesellschaft könnte in eine ungewollte Vorherrschaft des Islams münden – ein Entwicklungsschritt, den die oft euphorisch gesinnte politische Linke bis heute zu ignorieren scheint.

Es bleibt zu hoffen, dass die Gesellschaft nicht erst erkennen muss, was sie verloren hat, wenn es vielleicht zu spät sein könnte.

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