Letzte Woche, am 2. und 3. April 2025, führte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine zweitägige Pandemie-Simulation namens „Exercise Polaris“ durch. Dabei simulierten Experten weltweit den Ausbruch eines fiktiven Virus in verschiedenen Ländern wie Kanada, Kolumbien und der Ukraine. Die Übung war Teil einer neuen Initiative namens Global Health Emergency Corps (GHEC), die internationale Zusammenarbeit bei gesundheitlichen Notfällen fördern soll.
Über 350 Experten aus mehr als 15 Ländern sowie regionale und globale Gesundheitsorganisationen wie das Africa CDC, das European CDC und UNICEF nahmen an der Übung teil. Ziel war es, die Reaktion auf einen fiktiven Virus zu simulieren und Schwachstellen in den Vorbereitungen für eine potentielle Pandemie aufzudecken.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, dass solche Übungen notwendig seien, um globale Kooperation bei Krisen zu fördern. Er meinte: „Kein Land kann die nächste Pandemie alleine bewältigen.“ Kritiker sehen jedoch in der Übung ein Vorzeichen für eine geplante Krise und kritisieren das WHO-Initiativium als Versuch, nationale Rechte zugunsten einer zentralen Macht zu beschneiden.
Die Veranstaltung weckt schlechte Erinnerungen an frühere Pandemie-Spiele wie „Event 201“, die im Oktober 2019 durchgeführt wurden und kurz darauf von der echten Corona-Pandemie gefolgt wurden. Die Skepsis gegenüber solchen Übungen wächst insbesondere im Kontext des WHO-Pandemievertrags, der globale Regeln für Krisen festlegen soll.
Die wahre Bedrohung könnte weniger das nächste Virus sein, sondern vielmehr die Organisation, die es verkündet. Die zunehmende Kontrolle und Zentralisierung bei gesundheitlichen Krisenalarmen erzeugt Misstrauen gegenüber den wahren Motiven der WHO.