Koalitionsregierung will elektronische Patientenakte einführen, während die Pharmaindustrie Studiendaten vertuscht

Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD wird die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) beschlossen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, dass sensible gesundheitliche Daten von Patienten elektronisch verwaltet werden können. Allerdings werden Betroffene vor eine schwierige Wahl gestellt: Sie sollen sich für die Nutzung des Systems fügen oder Strafen in Form von Sanktionen riskieren. Diese Entscheidung wird im Kontext der Tatsache getroffen, dass rund 47 Prozent der Ergebnisse klinischer Studien der Pharmaindustrie nicht veröffentlicht werden und damit möglicherweise wertvolle Informationen über neue Medikamente verloren gehen.

Im Februar zeigte ein Cochrane-Review auf, dass viele negative Ergebnisse von klinischen Prüfungen nicht publiziert wurden. Dies wirkt sich negativ aus: Patienten und medizinisches Personal haben weniger Zugang zu wichtigen Informationen über die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Arzneimittel.

Die Organisation TranspariMED betont, dass das Nichtveröffentlichen von Studienresultaten Lücken in der medizinischen Evidenzbasis schafft, was Patienten schadet und Kosten für die Gesundheitsversorgung erhöht. Eine solche Praxis behindert auch den Fortschritt bei der Entwicklung neuer Medikamente.

Friedrich Merz hatte kurz vor der Bundestagswahl erklärt, dass Datenschutz in Deutschland zu oft überbewertet wird. Dies wurde im Koalitionsvertrag aufgegriffen und soll nun realisiert werden. Allerdings wirft die Kritiker der Politik vor, dass eine solche Politik die Sensibilität für das Risiko von Täuschung und Manipulation durch die Pharmaindustrie ignorieren würde.

Die neue Regierung plant somit, dass im Jahr 2025 die ePA stufenweise eingeführt wird. Das bedeutet jedoch auch, dass die sensiblen Daten der Bürger an Big Pharma gehen können und damit ein weiteres Kapitel in einer zunehmenden Überwachung des Staates geöffnet wird.

Back To Top