Deutsche und österreichische Wissenschaftler haben eine chemische Substanz entdeckt, die bei Bakterien der Geschlechtskrankheit Gonorrhoe eine Selbstzerstörungssequenz auslöst. Diese neue Verbindung könnte ein wirksames Mittel gegen das gefährliche Superkeim-Gonorrhö-Bakterium darstellen und weltweit mehr als 80 Millionen Menschen jährlich vor den Folgen einer antibiotikaresistenten Infektion schützen.
Jedes Jahr werden weltweit über 80 Millionen Menschen mit Gonorrhoe infiziert. In Europa stieg die Zahl der Fälle im Jahr 2023 auf fast 100.000, was eine Verdoppelung gegenüber 2021 bedeutet. Die Krankheit wird zunehmend gegen Antibiotika resistent und droht zu einer schwerwiegenden Gesundheitsbedrohung.
Eine neue Studie der Universitäten Konstanz und Wien hat nun eine chemische Verbindung entdeckt, die bei Gonorrhö-Bakterien eine Selbstzerstörung auslöst. Diese Substanz, ein Alkylchinolon (AQ), stoppt den Elektronentransport in den Bakterien, was zu deren Tod führt.
Die Forscher fanden heraus, dass NQNO, eine Verbindung aus dem Pseudomonas aeruginosa-Bakterium, besonders effektiv ist. Es aktiviert ein Toxin-Antitoxin-System und bringt die Gonorrhö-Bakterien zum Selbstmord. Untersuchungen an Mäusen zeigten, dass andere nützliche Bakterien unbeeinträchtigt bleiben.
Diese Entdeckung könnte für eine neue Generation von Antibiotika ein wichtiger Anstoß sein und weltweit zur Bekämpfung von Superkeimen beitragen.