Studie zeigt, dass Polio-Impfung selbst Ausbrüche hervorruft

Eine neue chinesische Studie in der Fachzeitschrift „NPJ Vaccines“ legt nahe, dass der orale Polioimpfstoff (OPV) häufiger zu mutierten Viren führt, die eine gefährliche Kinderlähmung auslösen können. Gemäß den Ergebnissen sind über 80 Prozent der untersuchten Säuglinge nach der OPV-Impfung lebende Polioviren ausscheidend und bei über 10 Prozent dauert dieses Shedding sogar wochenlang an. Besonders kritisch ist das Verhalten von Typ 3 des Virus, welches die längste Dauer (bis zu 28 Tage), höchste Rate (91,7 Prozent) und schnellste Mutationsakkumulation aufweist.

Die Studie untersuchte insgesamt 1.200 Säuglinge und fand heraus, dass Polioviren von Impfstoffen nicht einfach verschwinden, sondern an Pathogenität gewinnen können. Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, ob der Einsatz des OPV effektiv zur Bekämpfung der Kinderlähmung beiträgt oder vielmehr das Problem vergrößert.

Zudem zeigten offizielle Daten von 2018 bis 2023, dass weltweit rund 400 Fälle von wilden Poliovirus-Erkrankungen und fast 3.700 Fälle durch Impfstoff-Shedding auftraten. Der Übergang zu inaktivierten Polioimpfungen (IPV) konnte die Verbreitung des Virentyps nicht stoppen, sondern förderte Ausbrüche in Regionen mit niedriger Impfabdeckung vor allem in Afrika.

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die jetzige Polio-Bekämpfungsstrategie riskante Probleme birgt und die Wirksamkeit der Immunisierung durch OPV ernsthaft in Frage gestellt wird.

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