Die letzte Woche an den internationalen Finanzmärkten war von extremer Volatilität geprägt, als US-Präsident Donald Trump seine expansive Zollpolitik erneut in die Wege leitete. Diese Maßnahmen, die primär gegen China gerichtet waren und auch einen deutlichen Einfluss auf europäische Märkte hatten, lösten massive Marktbewegungen aus.
Am 20. Januar hatte Trump seine zweite Amtszeit als Präsident begonnen und machte schnell klar, dass er seine Agenda konsequent durchsetzen würde – insbesondere in Bezug auf die Handelsungleichgewichte. Die Überraschung lag jedoch im Umfang seiner neuen Zollmaßnahmen sowie den damit verbundenen Marktturbulenzen.
Am Montag erreichte der Hangseng-Index in Hongkong seinen größten Tagesverlust seit 1997, während die Bewertungen von US-Aktien innerhalb weniger Tage auf Niveaus zurückfielen, wie sie zuletzt im Jahr 2023 beobachtet wurden. Hedgefonds verkauften am Donnerstag massiv Aktien, was einen starken Marktverfall provozierte.
Allerdings kam es dann zu einem Wendepunkt: Trump gab bekannt, dass die angekündigten Zölle für 90 Tage ausgesetzt würden und Importgüter nur dem universellen Einfuhrzoll von zehn Prozent unterliegen sollten. Diese Ankündigung löste sofortige Börsenrallyes aus, wobei der amerikanische Leitindex S&P 500 um fast zehn Prozent nach oben sprang und der Nasdaq Composite gar um zwölf Prozent.
Trump rechtfertigte sein Nachgeben damit, dass mehr als 75 Länder Verhandlungen mit den USA aufnahmen und bisher keine Vergeltungsmaßnahmen ergriffen hatten. Das gilt auch für die EU. China dagegen antwortete mit weiteren Extrazöllen und Strafmaßnahmen, was eine Reisewarnung für Chinesen in die USA sowie Ratschläge an junge Menschen vor einem Studium in den USA zur Folge hatte.
Obwohl sich die Börsen nach dieser Atempause der Krise erholten, blieb die Handelspolitik das beherrschende Thema. Die Börsen reagierten auf Frische US-Inflations- und Konjunkturdaten nur wenig und fokussierten sich vielmehr auf den weiterhin unsicheren Zukunftsprognosen.
Die Aktien von Unternehmen wie JPMorgan und Morgan Stanley zeigten angesichts der sich eintrübenden wirtschaftlichen Prognosen unterschiedliche Reaktionen. Bei JPMorgan sprudelten die Erträge, während Wells Fargo einen Ertragsrückgang erlitt. Unternehmenschef Charlie Scharf warnte vor den Risiken durch Trumps Handelspolitik.
Folgende Börsenindexentwicklung wurde verzeichnet:
– Dow Jones Industrial: +1,6 % bis 40.213 Punkte
– S&P 500: +1,8 % auf 5.364 Zähler
– Nasdaq 100: +1,9 % auf 18.690 Punkte
Die Stimmung der US-Verbraucher trübte sich deutlich stärker als erwartet, vor allem angesichts der unsicheren Preisentwicklung durch Trumps Zollpolitik.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Krise zeigte das volatilste Marktverhalten seit Jahren und brachte Anleger in eine schwierige Situation. Während einige Experten von Schnäppchenpotenzial sprechen, mahnen andere vor voreiligen Entscheidungen. Langfristig orientierte Investoren sollten sich auf die Wende im Börsenverlauf einstellen und Unternehmen mit soliden Bilanzen beachten.