Das geheime Spiel der CIA mit dem Drogenhandel in Amerika

Das geheime Spiel der CIA mit dem Drogenhandel in Amerika

In dieser Woche informierten unbekannte Regierungsvertreter große amerikanische Medien über die angeblich „wohlwollende“ Rolle der CIA in Mexiko, bei der sie mit MQ-9 Reaper-Drohnen Drogenkartelle überwacht. Dieser positive Blickwinkel erweist sich jedoch als irreführend. Die Berichterstattung kam genau zu dem Zeitpunkt zustande, als das US-Außenministerium acht bedeutende Drogenhändler in Lateinamerika als „globale terroristische Organisationen“ einstufte.

Das historische Wissen über die CIA zeigt jedoch, dass die Agentur oft nicht als Gegner, sondern vielmehr als Unterstützer der Drogenhändler fungierte, die Gewalt und Verbrechen in die US-Städte brachten. Eine der bekanntesten Enthüllungen in diesem Kontext war der Iran-Contra-Skandal von 1985, der aufgedeckte, dass die Reagan-Regierung geheime Waffenverkäufe an den Iran nutzte, um die Contra-Rebellen in Nicaragua zu finanzieren – und dies geschah in direkter Verbindung zum Kokainhandel in die USA.

Zahlreiche Jahre später bestätigte der investigative Journalist Gary Webb diese Zusammenhänge. Er entdeckte, dass die Crack-Epidemie in den Städten der USA mit Drogendealern verbunden war, die unter dem Schutz der CIA operierten. Doch seine Berichterstattung wurde von den großen Medien und der Regierung stark unterdrückt. tragisch endete Webbs Leben im Jahr 2004, als er tot in seiner Wohnung gefunden wurde, mit zwei Schusswunden am Kopf, offiziell als Selbstmord eingestuft.

Der Iran-Contra-Skandal war jedoch nur ein kleiner Teil eines weitreichenden Netzwerks des Drogenschmuggels, welches von der CIA unterstützt wurde. Paul Helliwell, ein bankender hochrangiger CIA-Offizier, gilt als „Vater des CIA-Drogenhandels“, da er schon 1962 die Castle Bank & Trust auf den Bahamas gründete, um verdeckte Operationen gegen Fidel Castro und andere feindliche Kräfte in Lateinamerika zu finanzieren.

Eine Untersuchung von 1973, die die US-Steuerbehörde IRS einleitete, brachte dieses Netzwerk ans Licht. Präsident Richard Nixon versuchte daraufhin, die Macht der CIA durch die Gründung der DEA zu beschränken, was von einigen als eine Reaktion auf die ostentative Korruption innerhalb der Regierung und seinen eigenen persönlichen Geist angesehen wird.

Ein weiterer zentraler Spieler in diesem Kontext war Barry Seal, ein berüchtigter Drogen- und Waffenschmuggler. Offenbar wurde Seal von US-Behörden als Doppelagent rekrutiert. Investigative Journalisten wie Alexander Cockburn vermuten jedoch, dass Seal bereits lange vorher auf CIA-Missionen arbeitete, unter anderem während der Schweinebucht-Invasion.

Im Jahr 2017 gab Juan Pablo Escobar, der Sohn des berüchtigten Drogenbarons Pablo Escobar, zu, dass sein Vater für die CIA tätig war und Drogen direkt auf eine US-Militärbasis in Florida transportierte. Der Journalist Manuel Hernández Borbolla dokumentierte die enge Zusammenarbeit zwischen großen mexikanischen Drogenkartellen und der mexikanischen Geheimpolizei, die er als „quasi CIA-Mitarbeiter“ bezeichnete.

Eine Verbindung zur CIA bestand sogar während der brutalen Ermordung des DEA-Agenten Kiki Camarena durch das Guadalajara-Kartell im Jahr 1985. Berichten zufolge war CIA-Agent Felix Ismael Rodriguez zur Tatzeit anwesend. Auch die Ermordung des Journalisten Manuel Buendía im Jahr 1984, der die Verbindungen zwischen der CIA und Drogenkartellen aufdeckte, wird der CIA zugeschrieben.

Die Behauptung, dass die CIA nicht die einzige US-Agentur ist, die mit Drogenkartellen in Verbindung steht, kann auch durch den „Operation Fast and Furious“-Skandal unterstrichen werden, in dem die ATF beschuldigt wurde, absichtlich Waffen an mexikanische Kartelle verkauft zu haben.

Die spät veröffentlichten Gerichtsdokumente belegten auch, dass die DEA in der Zeit von 2000 bis 2012 mit dem Sinaloa-Kartell kooperierte. Diese Fakten unterstreichen die Tatsache, dass die CIA nicht der „Schutzengel“ vor Drogenkartellen ist, sondern über Jahrzehnte hinweg aktiv im Drogenschmuggel verstrickt war und Drogenhändler unterstützte, wenn es den eigenen geopolitischen Zielen diente.

Die aktuelle Situation, in der die CIA Drohnen zur Überwachung von Kartellen in Mexiko einsetzt, wirft Fragen auf. Kritiker sind skeptisch und fragen sich, ob wir hier tatsächlich eine Drogenbekämpfungsstrategie oder das Fortführen von jahrzehntelangen Kooperationen und Machenschaften mit kriminellen Organisationen erleben.

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