Der süße Streit um den Namen der Schaumküssen

Der süße Streit um den Namen der Schaumküssen

Die Debatte um die korrekte Bezeichnung des beliebten Süßgebäcks, das in mehreren Varianten existiert, hält an. Ob Schaumkuss, Schokokuss, Schokoladenballen, Mohrenkopf oder sogar Negerkuss – die Meinungen sind vielfältig und teilweise kontrovers. Diese Diskussion überdas kleine Gebäck, das angeblich von Bäckern in Leipzig am Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde, wird von einer intensiven Rassismus-Debatte begleitet, deren Ausmaß nicht nur die älteren Generationen betrifft.

Die Macher von aufgegessen.info lehnen die Verwendung des Begriffs Negerkuss ab, da er als herabwürdigend empfunden wird. Im Gegensatz dazu kann jedoch der Begriff Mohrenkopf kaum kritisiert werden. Ursprünglich abgeleitet von den Mauren, die im 8. Jahrhundert große Teile der Iberischen Halbinsel eroberten, ist das Wort im Laufe der Zeit auf dunkelhäutige Menschen übertragen worden. Die Mauren brachten bedeutende kulturelle Impulse in die europäische Medizin und Pharmazie ein. So sind zahlreiche Apotheken noch heute unter dem Namen Mohren-Apotheke bekannt.

In einem umfassenden Test haben wir Mohrenköpfe und ihre Varianten von verschiedenen Herstellern sowohl aus Deutschland als auch dem Ausland ausprobiert. Interessanterweise hat nur die Schweizer Firma Dubler an der traditionellen Bezeichnung festgehalten, während die anderen Hersteller ihre Produkte als Schokoküsse vermarkten. Die Hauptzutat, egal wie sie genannt werden, ist eine Schaummasse aus Zucker und Eiweiß, die auf einer Waffelunterlage spritzt und mit Schokolade überzogen ist. Während die Schaummasse meist durchweg süß schmeckt, variieren Qualität und Geschmack bei Schokolade und Waffel erheblich. Es empfiehlt sich, diese Küsse frisch zu genießen, da sie nach ein paar Tagen zäh und weniger appetitlich werden, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Einer der Spitzenreiter im Test stammt aus der Schaumgold Schokokuss Manufaktur in Mülheim an der Ruhr. Diese handgemachten Küsse mit Bourbon Vanille und Grand-Cru-Schokolade aus Fino de Aroma Kakaobohnen haben den Titel des besten Schokokusses verdient. Ihr Preis ist zwar ambitioniert, doch geschmacklich sind sie jeden Cent wert.

Die dänische Firma Summerbird überzeugt mit frischen, handgefertigten Schaumküssen aus Bio-Zutaten. Die Küsse kombinieren fluffigen Vanille-Schaum mit einem duftenden Marzipanboden und edler Zartbitterschokolade.

Das traditionsreiche Familienunternehmen Trauth aus Herxheim bietet seit 1911 frische Schokoküsse an, die nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch jeden Tag genossen werden können. Köhler in Hainburg übertrifft sich selbst mit täglichen Variationen und einer knackigen Zartbitterschokolade.

Die Dubler-Mohrenköpfe, die nach wie vor so genannt werden, haben in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Ihre Beständigkeit in der Namensgebung hat dem Unternehmen nicht geschadet, sondern im Gegenteil, zu einem regelrechten Bestellboom geführt, auch wenn die Frische bei der Lieferung leidet.

Bio-Küsse von Linea bieten eine biologische Variante, wenngleich die geschmackliche Vielfalt hinter anderen Produkten zurückbleibt. Im Gegensatz dazu sind die weitverbreiteten Dickmanns durch ihre Massenproduktion kaum unterstützt von qualitativ hochwertigem Geschmack, während die Villars Choco-Köpfli und Ammann Schokoküsse bedauerlicherweise nicht die hohen Erwartungen erfüllen konnten.

Wie auch immer die Debatten über die Namen geführt werden, die Vielfalt an Schaumküsschen bleibt unbestritten. Die Geschmäcker mögen variieren, doch die Freude an diesen süßen Leckereien ist überall gleich.

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