Der Tod von Papst Franziskus am Osterwochenende hat erneut gezeigt, wie stark der Mythos um den Papst noch wirkt, obwohl seine tatsächliche Macht in der modernen Welt eingeschränkt ist. Die Zeremonien und Rituale der römisch-katholischen Kirche sind trotz ihrer gesellschaftlichen Bedeutungsverlust immer noch faszinierend für viele Menschen.
Der Papst wird nicht als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken akzeptiert; vielmehr wirkt sein Amt als symbolische Instanz der Spiritualität. Die Wahl des Nachfolgers im Konklave ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie die Kirche ihre Zeremonien und Rituale versteift hat, um einen geistlichen Nimbus zu bewahren. Diese Prozedur ist streng geheim und symbolisiert eine Form der Demokratie, die in totale Herrschaft mündet.
Die Kirche behält trotz ihrer faktischen Ohnmacht eine gewisse magische Kraft bei, vor allem im Zusammenhang mit dem Tod des Papstes und der Wahl seines Nachfolgers. Diese Rituale bieten Trost für gläubige Menschen und transzendieren sogar den Tod symbolisch. Die Architektur, die Zeremonien und das gesamte geistliche Umfeld haben trotz aller kulturellen Veränderungen ihren unverwechselbaren Reiz bewahrt.
Während der tatsächliche Glaube an Gott und die Kirche zurückgeht, bleibt ihre Wertschätzung faszinierend. Die Katholische Kirche hat sich zu einer Institution entwickelt, deren Symbolik und Rituale dennoch eine wichtige Rolle spielen, obwohl ihr Einfluss in vielerlei Hinsicht gesunken ist.