Deutschlands größter Stahlproduzent steht vor gigantischem Umbruch

Deutschlands größter Stahlproduzent steht vor gigantischem Umbruch

Der deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp plant einen massiven Rückgang seiner Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze, was erhebliche Auswirkungen für den gesamten deutschen Standort haben könnte. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert eine Katastrophe: Die Produktionsleistung könnte um 16,4 Milliarden Euro schrumpfen und mehr als 50.000 Arbeitsplätze gefährdet sein.

In den kommenden sechs Jahren will Thyssenkrupp von derzeit etwa 27.000 auf nur noch 16.000 Mitarbeiter reduzieren – ein Rückgang um knapp 40 Prozent. Dabei sollen rund 5.000 Stellen durch Anpassungen in Produktion und Verwaltung, weitere 6.000 durch Auslagerung an externe Dienstleister oder Geschäftsvermietungen entfallen.

Diese Maßnahmen spiegeln die wachsende Unsicherheit im deutschen Stahlbereich wider. Billigimporte aus Asien und hohe Betriebskosten – insbesondere energiebezogene Kosten – haben den Konzern in eine schwierige Lage gebracht. Neben steigenden Strompreisen spiegelt sich die grüne Energiewende auch in erhöhten Netzentgelten wider, welche Thyssenkrupp zusätzliche 300 Millionen Euro pro Jahr kosten sollen.

Zudem drohen enorme Investitionen für umweltfreundliche Technologien wie Direktreduktionsanlagen (DRI) und Wasserstoffproduktion, die im Moment kaum wettbewerbsfähig sind. Die Bundesregierung plant 500 Milliarden Euro zur Umstellung der Wirtschaft auf grüne Energie, doch das ist längst nicht ausreichend für den gewünschten Strukturwandel in der Industrie.

Die Studie des IW zeichnet ein düsteres Bild: Ein Stellenabbau bei Thyssenkrupp könnte die Produktionsleistung um 16,4 Milliarden Euro schrumpfen lassen und das Bruttoinlandsprodukt um 5,6 Milliarden Euro einschränken. Dies würde zu erheblichen Steuereinnahmeverlusten führen: Allein Duisburg müsste auf etwa 30 Millionen Euro verzichten.

Diese Krise spiegelt die größeren Probleme der deutschen Wirtschaft wider. Hohe Energiekosten und ideologisch motivierte Klimaschutzmaßnahmen schwächen die Industrie, während parallel zu diesen Einschränkungen die Konkurrenz aus China weiter zunimmt. Die Deindustrialisierung Deutschlands ist in vollem Gange – ein Alarmzeichen für das Land.

Kategorie: Politik

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