Nachdem US-Präsident Donald Trump drohte, drastische Zölle von 145 Prozent auf chinesische Waren zu verhängen, haben sich die Finanzmärkte nun vorsichtig optimistisch gestimmt. Nach den Protesten amerikanischer Unternehmen über Störungen bei der Versorgung mit notwendigen Vorprodukten hat Trump angekündigt, die Zölle kürzen zu wollen, wenn Peking „etwas Substanzielles“ anbietet. Diese Entwicklung führte zu einem Aufschwung an den internationalen Börsen.
Trump argumentiert weiterhin, dass seine Zollpolitik Teil einer Strategie ist, um Handelsabkommen mit vielen Ländern abzuschließen. Klaus Wellershoff, ehemaliger Chefökonom der UBS und jetziger Unternehmensberater, äußerte sich in einem Interview: „Die Finanzmärkte haben Donald Trump diszipliniert.“ Nach dem Einsturz an den Börsen im April reagierte die Regierung auf Stress am Anleihenmarkt. Christof Schürmann von Flossbach von Storch Research Institute erklärte, dass sich die USA über Anleihen refinanzieren und somit steigende Renditen unmittelbar spüren.
Die Börsen in den USA schlossen an diesem Freitag mit deutlichen Kursgewinnen ab. Der Nasdaq 100 stieg um 1,1 Prozent auf 19.433 Punkte, während der Dow Jones Industrial Index um 0,1 Prozent auf 40.113 Punkte und der S&P 500 um 0,7 Prozent auf 5.525 Punkte kletterte. Diese positiven Entwicklungen folgen auf ein Wochenplus von bis zu 6,4 Prozent für den Nasdaq.
Im Handelsstreit zwischen USA und China bleibt Trump unbeeindruckt von Pekings Dementi über Verhandlungen. Er beharrt darauf, dass beide Seiten Gespräche führen sollten, obwohl chinesische Quellen dies abgestritten haben. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets bemerkte: „Die Anleger setzen darauf, dass die positiven Nachrichten im Tarifstreit nicht abreißen.“
Mit Blick auf die Geldpolitik befürchten Mitglieder der US-Notenbank Fed einen möglichen Anstieg der Arbeitslosigkeit und könnten daher früher als erwartet die Leitzinsen senken. Diese Unsicherheit führt zu weiterer Unruhe im Finanzsektor.