SafeTravellers: Die EU bringt mehr Überwachung als Sicherheit ein

Die Europäische Union führt derzeit das Projekt „SafeTravellers“ voran, um Grenzkontrollen durch biometrische Technologien und digitale Reisedokumente zu modernisieren. Das Ziel des Projekts ist es, den Grenzübergang effizienter und „sicherer“ zu gestalten, indem multimodale Biometrie wie Gesichtserkennung und Fingerabdrücke eingesetzt werden sollen.

Allerdings hat diese Modernisierung einen hohen Preis. Die Verwendung von biometrischen Daten birgt das Risiko, dass diese hochsensible Informationen in staatlichen Datenbanken zur systematischen Erstellung von Bewegungs- und Verhaltensprofilen genutzt werden könnten. Offiziell soll die Nutzung digitaler Identitäten freiwillig bleiben, aber in der Praxis führt dies zu einem faktischen Zwang für Bürger, ihre biometrischen Merkmale preiszugeben, um weiterhin unkompliziert reisen zu dürfen.

Das Projekt bietet wenig Klarheit bezüglich entscheidender Fragen wie Datenschutzregeln und möglichen technischen Fehlern. Es bleibt fraglich, was passieren könnte, wenn bei einem Serverausfall oder einem Fehler im biometrischen System Reisende falsch identifiziert werden.

SafeTravellers integriert sich in die umfassenderen EU-Pläne zur Einführung digitaler Identitäten und könnte langfristig zu einer Verknüpfung von Reise-, Finanz- und Gesundheitsdaten führen. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass das Leben der Bürger zunehmend durch ein digitales Punktesystem gesteuert wird.

Im Kern bringt SafeTravellers eine schleichende Normalisierung biometrischer Überwachung sowie die Erosion grundlegender Freiheitsrechte mit sich. Anstelle echter Schutzmaßnahmen verengt sich das Reisen zu einer Bewährungsprobe für gehorsame Bürger, deren Leben lückenlos durchleuchtet wird.

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