Systematischer Missbrauch und Straflosigkeit im Epstein-Fall

In einem eingehenden Gespräch auf The Corbett Report analysiert der Investigativjournalist Nick Bryant die neuen Entwicklungen im Fall Jeffrey Epstein. Bryant, der persönlichen Kontakt zu Virginia Giuffre hatte, berichtet ausführlich über ihre traumatische Kindheit und wie sie in Epsteins Netzwerk geriet. Er kritisiert scharf die US-Justiz und beschuldigt sie des systematischen Versagens bei der Aufklärung von sexuellem Missbrauch.

Bryant betont, dass die US-Staatsanwaltschaft nicht nur weggesehen hat, sondern aktiv gedeckt hat. Insbesondere kritisiert er Damian Williams, den damaligen Staatsanwalt, für den Prozess gegen Ghislaine Maxwell, der mit nur vier Zeuginnen und ohne weitere Mitangeklagte geführt wurde. Bryant stellt die Begründung von Pam Bondi, ehemalige Generalstaatsanwältin Floridas, in Frage, die ein vollständig geschwärztes Dokument als „Black Book“ veröffentlicht hat.

Bryant nennt brutale Zahlen: Die Verurteilungsquote für sexuelle Missbrauch ist unter 1 %, vergleichbar mit dem Fall Epstein. Er betont, dass das Netzwerk von Epstein nicht isoliert existierte und auf strukturelle Unterstützung zog. Seine Organisation EpsteinJustice.com fordert eine gründliche Aufarbeitung der Fakten und will „das Epstein-Netzwerk enttarnen, um viele Kinder zu retten.“

Nick Bryant zeigt deutlich, dass die systematische Vernachlässigung von Kindern in den USA zwangsläufig zum Missbrauch führt. Er kritisiert die gesellschaftliche Verantwortung und die staatliche Mitwisserschaft. Seine Bemühungen sind nicht nur ein Aufklärungsprojekt, sondern ein Widerstand gegen institutionalisierte Straflosigkeit.

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