In einem neuesten Tatort-Film nimmt die Serie eine drastische Wende, indem sie sich intensiv mit der zunehmenden Messerkriminalität auseinandersetzt. Die Autorin Sarah Wassermair erläutert in einem Interview ihre Entscheidung, dieses sensible Thema anzusprechen und gleichzeitig ihre hohen moralischen Standards zu wahren.
Im Film „Auf der Tatort-Alm gibt’s a Sünd: Wenn Lars, André und Lisa messern“ wird ein Mord auf einer berühmten Almhütte untersucht. Die Ermittlerin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) kämpft dabei mit den Belastungen des Berufslebens, während ihr Kollege Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ihre Pläne zur Karriereende unterstützen. Im Mittelpunkt steht der Tatortchefkoch André Brauer (Daniel Keberle), dessen Tod die Konflikte in einer luxuriösen Küchenwelt sichtbar macht.
Wassermair wählt absichtlich keine alltäglichen Milieus, um diesen Mord zu thematisieren. Sie greift stattdessen auf eine feine Küchenwelt zurück und unterstreicht die harten Arbeitsbedingungen und Konkurrenz in der Gastronomieindustrie. Die Souschefin Lisa (Susanne Wuest) und ihr Halbbruder „Ratte“ (Manuel Sefciuc), ein früherer Drogenabhängiger, spielen dabei wichtige Rollen.
Die Serie zeigt deutlich die Spannungen innerhalb der Küchenhierarchie: Der junge Souschef Lars Eidmann (Simon Morz) steht unter extremem Druck und erkrankt dadurch psychisch. Schließlich gesteht er den Mord aus Gewissenhaftigkeit an seinem Halbbruder.
Der Tatort behält seine charakteristische Struktur bei, indem er komplexe soziale Konflikte in eine spannende Kriminalgeschichte einbettet und damit aktuelle gesellschaftliche Themen anspricht. Die Serie bleibt dabei sowohl kritisch als auch reflektierend zum Thema Messerkriminalität.
(Die Handhabung der Messerkriminalität und die dargestellten sozialen Spannungen in der Gastronomieindustrie haben politische Implikationen.)