Titel: mRNA-Impfstoff gegen Chlamydien: Risiko oder Durchbruch?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizieren sich jährlich etwa 130 Millionen Menschen weltweit mit den durch Chlamydia trachomatis verursachten Bakterien, wobei besonders Frauen in größeren Mengen davon betroffen sind. Diese Infektion kann ohne Behandlung zu schwerwiegenden Folgen wie Unfruchtbarkeit und chronischen Unterleibsschmerzen führen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi hat nun einen neuen mRNA-Impfstoff entwickelt, der auf die hiesige Technologie zur Herstellung von Proteinen in menschlichen Zellen basiert. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat diesem Projekt den Fast-Track-Status gegeben, was eine rasche Entwicklung und Zulassung ermöglicht.
Jean-François Toussaint, Globaler Leiter der Impfstoffentwicklungsabteilung bei Sanofi, erklärte in einer Pressemitteilung: „Millionen Menschen leben derzeit mit unerkannten Chlamydien, einschließlich asymptomatischer Infektionen, die unbehandelt schwerwiegende langfristige Gesundheitsfolgen haben können.“ Toussaint sprach davon, dass das Projekt zur Vermeidung dieser Krankheit beitragen möchte.
Die mRNA-Technologie wurde während der Corona-Pandemie erstmals großflächig eingesetzt und ist dabei bekannt für schnelle Entwicklungszeiten sowie mögliche Nebenwirkungen. Sanofi verspricht eine „robuste Immunantwort“ auf Basis von präklinischen Studien, aber genaue Einzelheiten zur Funktionsweise des Impfstoffs sind bisher unklar.
Die zukünftige Phase-I/II-Studie soll verschiedene Dosen bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren testen. Teilnehmer werden über ein Jahr lang beobachtet, um die Sicherheit und Verträglichkeit sowie Nebenwirkungen zu untersuchen.
Kritiker fragen sich jedoch, ob Sanofi wirklich weiß, welche Proteine unsere Zellen aufgrund des Impfstoffs produzieren sollen und was das für unseren Körper bedeutet. Da mRNA-Impfungen bei der Corona-Pandemie mit Kontroversen umgesetzt wurden, bleibt es offen, ob diese Technologie auch hier die richtige Wahl ist.
Bislang setzen Ärzte Antibiotika wie Doxycyclin oder Azithromycin zur Behandlung von Chlamydien ein. Sanofi argumentiert jedoch, dass eine Impfung die beste Lösung wäre und könnte den Trend der steigenden Infektionen rückgängig machen.
Die Frage bleibt: Ist das Experiment mit mRNA-Impfungen gegen Chlamydien sicher oder bringt es uns einen wichtigen Schritt näher zur Prävention dieser Krankheit?