Auf den ersten Blick wirkt es so, als gehe die Trump-Regierung energisch gegen illegale Einwanderung vor. Dramatische Verhaftungen und rigorose rechtliche Maßnahmen geben den Eindruck von entschlossenem Handeln. Doch die Realität ist komplexer: Während Grenzübertritte zurückgegangen sind, lag Trumps Abschiebebilanz hinter der seines Vorgängers zurück.
Ein zentrales Problem bleibt dabei weitgehend unbeachtet: Unternehmen nutzen illegal eingereiste Migranten als billige Arbeitskräfte. Branchen wie Bau, Gastronomie und Schlachthäuser profitieren massiv von dieser Situation. Obwohl solche Fälle bekannt sind, finden kaum Razzien der Einwanderungsbehörde ICE statt.
Zum Beispiel hat das Unternehmen Pilgrim’s Pride 5 Mio. Dollar für Trumps Amtseinführung gespendet und beschäftigt gleichzeitig tausende ohne Papiere. Selbst dokumentierte Fälle von Kindesarbeit in US-Schlachthäusern bleiben unstrafrechtlich.
Obwohl die Regierung versprochen hat, amerikanische Arbeiter zu schützen, bleibt ihre Politik widersprüchlich. Vizepräsident Mike Pence kritisierte im Jahr 2023 niedrige Löhne in der Migrantenarbeit, doch gleichzeitig schont die Regierung ausgerechnet die Unternehmen, die davon profitieren.
Studien zeigen: Während der Pandemie stiegen Löhren im Niedriglohnbereich deutlich an. Als jedoch wieder mehr Migranten strömen durften, stagnierte das Wachstum im Vergleich zu den Jahren mit geschlossenen Grenzen. Lobbyeinfluss von Konzernen hat hier sichtbar gewirkt.
Der wahre Test für Trumps Erbe in der Migrationspolitik wird daran bestehen, ob er die wirtschaftlichen Anreize für illegale Migration beseitigt – bislang gibt es wenig Zeichen dafür.