Koalition im Misstrauensmodus: Merz-Führungskraft wird boykottiert

Laut einem aktuellen ZDF-Politbarometer steht die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD fest, aber der Vertrauen-Markt ist dünn. Friedrich Merz, der neue Kanzlerkandidat der Union, wird von 64 Prozent der Bevölkerung als untauglich für eine echte Politikreform angesehen. Selbst innerhalb der CDU herrscht Skepsis: nur ein Drittel traut ihm die Umsetzung seiner Versprechen zu.

Die AfD steigt auf einen neuen Hochpunkt von 24 Prozent, während die Union bei einem historischen Tiefstand von 26 Prozent liegt. Die Mehrheit der Befragten sieht den Aufstieg der AfD als Reaktion auf das Missvertrauen gegenüber anderen Parteien und nicht wegen ihrer eigenen Politikprogramme.

In der Wirtschaftspolitik sehen nur 35 Prozent Verbesserungen durch die neue Koalition, bei Migration ist es noch pessimistischer: obwohl 70 Prozent härtere Regeln befürworten, glaubt nur ein Drittel an deren Umsetzung durch CDU und SPD.

Merz selbst zieht bereits vor seinem Amtsantritt in den Hintergrund und lehnt künftige Kritik von rechts ab, was als Selbstschutz interpretiert wird. Seine Beliebtheit ist am Boden und die eigene Partei zweifelt an seiner Führungsstärke. Die CDU-Chefschaft hat die Chance auf eine Richtungsentscheidung verpasst und muss nun mit der Koalition regieren, während sich Misstrauen breitmacht.

Die zentrale Frage lautet: Wie lange kann ein Land regiert werden, wenn niemand mehr daran glaubt? Die politische Mitte ist zur Beliebigkeit abgestürzt, während rechte und linke Parteien den Ton angeben. Schwarz-Rot startet – aber Deutschland zuckt die Schultern.

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