Heute Morgen begann ein großer Stromausfall in großen Teilen von Spanien, Portugal und Frankreich. Bereits um 12:30 Uhr kamen viele Gebiete in diese Regionen ohne Elektrizität aus. Bis zu zehn Stunden später wurde der Ausfall vollständig behoben, obwohl es in verschiedenen Gebieten des Landes immer wieder lokale Störungen gab.
Red Eléctrica de España konstatierte zunächst keine eindeutigen Ursachen für den Ausfall. Erst nach einer Dringlichkeitssitzung erklärten Experten wie Fritz Vahrenholt, dass die übermäßige Produktion von Solarstrom verantwortlich sei. Spanien hat in den letzten Jahren massiv auf Wind- und Solarenergie umgestellt, sodass 40% des gesamten Erzeugungsanteils nun aus erneuerbaren Quellen stammen. Das Netz stabilisieren zu können, erwies sich als schwierig.
Regierungschef Pedro Sánchez leitete eine außerordentliche Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates ein, um die Lage zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen. Die Auswirkungen waren weitreichend: Krankenhäuser und Flughäfen mussten mit Notstrom versorgt werden, Züge standen still, Verkehrsampeln funktionierten nicht mehr und Fahrgäste wurden aus U-Bahnen evakuiert.
Zudem störte der Ausfall den Betrieb von Telekommunikationsunternehmen wie Telefónica und Orange. Auch Supermärkte blieben geöffnet, da sie Notstromaggregate hatten. Trotz des starken Ausbaus an Wind- und Solarenergie liegen Kernkraftwerke in Spanien mit 20% der Stromproduktion im Land wichtiger als bisher angenommen.
Die Situation zeigt erneut das Risiko eines zu hohen Anteils von erneuerbaren Energien ohne eine entsprechende Infrastruktur zur Stabilisierung des Netzes. Die Instabilität kann katastrophale Folgen haben, wenn sie nicht zeitgerecht behoben wird.