Der National Security Commission on Emerging Biotechnology (NSCEB) hat am 22. April 2024 einen abschließenden Bericht veröffentlicht, in dem die Bedeutung von Biotechnologie als strategisches Machtinstrument hervorgehoben wird. Der Bericht warnt vor den potenziellen militärischen und wirtschaftlichen Risiken, insbesondere im Kontext der globalen Konkurrenz mit China.
Im Dokument wird stark darauf verwiesen, dass Biotechnologie sowohl zivile als auch militärische Zwecke erfüllen kann. Das NSCEB betont die Gefahr eines „Innovationswettbewerbs“ und warnt vor genetisch optimierten Soldaten sowie der Destabilisierung gesellschaftlicher Strukturen durch Biotechnologie. Der Bericht legt den Fokus auf die Bedrohung, die autoritäre Staaten wie China darstellen könnten.
Trotz der dringenden Warnungen bleibt eine detaillierte Auseinandersetzung mit ethischen und politischen Implikationen aus. Die Technokratie dominiert, indem sie den Menschen als veränderbares biologisches Material betrachtet, ohne Rücksicht auf Datenschutz oder Selbstbestimmung. Dies führt zu der Frage, welche Grenzen demokratische Staaten selbst setzen wollen, wenn sie in denselben Wettlauf eintreten.
Der Bericht des NSCEB offenbart eine grundlegende Verschiebung im sicherheitspolitischen Denken der USA und stellt die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Biotechnologie als neue geopolitische Waffe in den Vordergrund. Ohne solche Diskussionen droht Biotechnologie zur nächsten Stufe einer technokratisch legitimierten Kontrollgesellschaft zu werden, mit fatalen Konsequenzen für die Freiheit und Sicherheit des Einzelnen.