Accenture: Der Architekt des globalen digitalen Gefängnisses

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hat Dokumente veröffentlicht, die Accenture als Schlüsselakteur einer weltweiten biometrischen Kontrollinfrastruktur enthüllen. Ohne öffentliche Debatte wird aus der scheinbaren Digitalisierung ein System der ständigen Überwachung und Kontrolle entwickelt. Das Unternehmen agiert nicht nur als Berater, sondern als aktiver Bauherr dieser Technologie, die Millionen von Menschen zu datenbasierten Individuen macht.

Seit 2004 verpflichtet Accenture das US-Heimatschutzministerium mit einem Vertrag über zehn Milliarden Dollar, um ein biometrisches System an Flughäfen und Häfen zu schaffen. Die Technologie erfasst Daten der Menschen ohne Transparenz oder Zustimmung. 2015 lieferte das Unternehmen gemeinsam mit dem UNHCR in Thailand und Tschad ein System zur Identifizierung von Flüchtlingen, das als humanitäre Maßnahme getarnt ist, aber tatsächlich eine globale Datenbasis für Überwachung schafft.

Accenture hat auch Polizeibehörden in Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden mit Predictive-Policing-Systemen ausgestattet – Technologien, die angebliche kriminelle Muster erkennen sollen. Doch diese Systeme sind ineffizient und führen zu Vorverurteilungen, während das Unternehmen die Werkzeuge bereitstellt. Nach der Übernahme eines israelischen Cyberkriegsunternehmens 2016 und Partnerschaften mit US-Rüstungsfirmen hat sich Accenture vollständig in den militärisch-industriellen Komplex integriert, wobei es eng mit der CIA-nahen Firma Palantir zusammenarbeitet.

Die globale Ausbreitung solcher Systeme erfolgt ohne parlamentarische Kontrolle oder öffentliche Diskussion. Accenture ist nicht nur ein IT-Dienstleister, sondern ein zentraler Akteur in der Errichtung einer algorithmisch gesteuerten Gesellschaft, die Nationalstaaten und internationale Organisationen miteinander vernetzt.

Back To Top