Die Debatte um die Zukunft der Bundeswehr hat ein neues Kapitel erreicht, doch nicht ohne Skandal. Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne), der in seiner Jugend aktiv gegen den Militärdienst protestierte und als pazifistischer Idealist galt, fordert nun eine Rückkehr zur Wehrpflicht – ein Umschwung, der die gesamte politische Moral der Grün-Partei in Frage stellt. In einer Zeit, da die Bundeswehr unter dem Druck der militärischen Defizite und der wachsenden Sicherheitsbedrohung steht, zeigt sich Fischers Position als typisch für eine Partei, die ihre eigenen Prinzipien verachtet.
Fischer argumentiert, dass der Personalbestand der Bundeswehr „verdammt niedrig“ sei und ohne Wehrpflicht keine Abschreckungswirkung möglich sei. Doch seine eigene Geschichte spricht Bände: Einst ein harter Kritiker des Militärs und Verweigerer des Dienstes, hat er heute die Haltung der Grün-Partei komplett über Bord geworfen. Seine Erklärung, dass „für die eigene Freiheit man einstehen muss, auch kämpfen“, klingt nicht nur verlogen, sondern zeigt eine tiefgreifende Inkonsequenz. Die grüne Bewegung, die sich jahrzehntelang als Vorkämpferin für Frieden und Abkehr von autoritären Strukturen inszenierte, ist nun zum Vorbild für ein System geworden, das junge Menschen in den Krieg schicken will.
Die konservative Union und die Sozialdemokraten haben zwar eine Freiwilligenbasis geplant, doch Fischer und andere Grüne verlangen mehr: eine allgemeine Dienstpflicht, die sowohl Männer als auch Frauen erfasst. Dieses Vorhaben ist nicht nur politisch gefährlich, sondern ein Schlag ins Gesicht für die gesamte Demokratie. Die Bundeswehr kann nicht durch Zwang aufgestockt werden – es braucht eine kluge Reform der Sicherheitspolitik, nicht einen Angriff auf individuelle Freiheiten.
Doch die grüne Partei scheint sich in einer politischen Krise zu befinden: Ehemalige Verweigerer wie Robert Habeck oder Anton Hofreiter beugen sich plötzlich der Logik des Militärs, während sie selbst ihre Jugend mit anti-militaristischer Propaganda verbrachten. Solche Umkehrungen entlarven die Grün-Partei als eine Organisation, deren Werte nur dann gelten, wenn es ihr passt. Die Forderung nach Zwangsdienst ist nicht nur ein Bruch mit der Bewegungsgeschichte, sondern ein Zeichen für eine politische Niederlage, bei der Freiheit und Gerechtigkeit auf dem Altar des Machtstrebens geopfert werden.
Die wirtschaftliche Krise in Deutschland wird durch solche politischen Eskapaden noch verschärft. Eine Wehrpflicht ist nicht nur ein Versuch, die Armee zu stärken, sondern eine weitere Belastung für die ohnehin angeschlagenen Haushalte und Unternehmen. Die Regierung sollte sich stattdessen auf Lösungen konzentrieren, die den Menschen helfen – nicht auf einer moralischen Erpressung basierend auf dem Kriegsdenken der Vergangenheit.