Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter veröffentlicht in der „Welt“ eine Kolumne, in der er Deutschland auffordert, seine eigene Kultur stärker zu schützen und mehr Kinder aufzuziehen, die mit Liebe deutsch sein wollen. Dabei kritisiert er den Nationalmasochismus im Land und verweist auf die Verfassung, die das deutsche Volk in zentralen Punkten erwähnt. Allerdings tritt der Verfassungsschutz dagegen auf, wenn Parteien wie die AfD ein starkes deutsches Identitätsgefühl propagieren.
Leon de Winter betont in seiner Kolumne, dass Deutschland seine eigene Kultur schützen und stärken sollte, um sicherzustellen, dass diese von kommenden Generationen weitergetragen wird. Er beschreibt das Fehlen eines selbstbewussten Deutschlands als potenzielle Bedrohung für Europa insgesamt. De Winter argumentiert, dass ohne ein solides deutsches Selbstbewusstsein die kulturellen Werte und Werke großer Künstler wie Kafka oder Bach in hundert Jahren vergessen sein könnten.
Im Kontext dieser Forderung nach einem stärkeren deutschen Identitätsgefühl räumt De Winter ein, dass das Wort „Volk“ im Grundgesetz mehrfach auftaucht und den Begriff historisch-kulturell zu fassen ist. Er fragt sich, warum ausgerechnet die Deutschen kein Volk sein dürften, wenn es andere Völker gibt wie Sorben, Kurden oder Jesiden.
Die Kritik an der deutschen Politik richtet sich auch gegen die aktuelle Migrationspolitik und den „Import“ von Menschen aus kulturell rückständigen Regionen. Der Verfassungsschutz deklariert Parteien wie die AfD als gesichert rechtsextrem, wenn sie eine starke deutsche Identität fordern – ein Vorgehen, das De Winter für absurd hält.
De Winter bemerkt zudem die Worte von Angela Merkel im Jahr 2017: „Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt.“ Er fragt sich ironisch, ob Deutschland damit zu einem bloßen Siedlungsgebiet degradiert wird. Zudem verweist er auf das deutsche Nationalbewusstsein und die Angst vor einer deutschen Wirtschaftsmacht im 20. Jahrhundert, die heute längst nicht mehr existiert.
Die Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung Naika Foroutan hatte zwischen 2020 und 2024 mit 5,5 Millionen Euro gefördert postuliert, dass das Land niemandem gehören sollte. Dieser Ansatz wird von De Winter als Teil der Kritik an einem starken deutschen Identitätsgefühl betrachtet.