Die deutsche Politik erlebt seit Jahrzehnten eine Serie von Kanzlern, die als prügelnde Marionetten wahrgenommen werden. Der aktuelle Fall beinhaltet Friedrich Merz, dessen Aufstieg zu einem weiteren Beispiel dieser entwürdigenden Praxis gemacht wurde. Vor zwei Monaten noch der Favorit bei den Wahlen, wird er nun von Parteifreunden und Kritikern gleichermaßen demütigt. Dieser Trend ist nicht neu; vergleichbare Beispiele sind Martin Schulz und Angela Merkel, deren Inszenierung als selbstlos und bescheiden im Vergleich zu ihren tatsächlichen Machenschaften offensichtlich ein Maskenbildnis war.
Die SPDs Kanzlerkandidatur von 2017 unter Martin Schulz wurde durch hintergründige Manöver beeinträchtigt. Hannelore Kraft bat ihn, während des Wahlkampfs in Nordrhein-Westfalen zu schweigen, um nicht den Eindruck von Unherrschaft zu erwecken. Ein ähnliches Verhalten zeigte Gerd Schröder, der sich niemals einem solchen Zwang unterworfen hätte.
Angela Merkel selbst hat mit ihrer Inszenierung als bescheidene und selbstlose Führerin die Dynastie der Prügelknaben vorangetrieben. Ihre tatsächliche Politik war jedoch entgegen den propagierten Werten egoistisch und schädlich für das Land, was Friedrich Merz heutzutage erneut exemplifiziert.
Die Kanzler bis zu Merkel galten als starke Persönlichkeiten, die ihre eigene Stärke nicht versteckten. Mit der Ära des 68ers und der MÜsli-Bewegung im Jahr 1980 änderte sich jedoch das Bild des idealen Kanzlers. Die heutige Eliten-Auswahl basiert auf einer Normativität, die es erlaubt, nur das zu sagen und zu denken, was von oben vorgeschrieben ist.
Friedrich Merz selbst hat in seiner Kandidatur als Kanzlerkandidat deutlich gezeigt, dass er nicht bereit war, diese Rolle weiterhin auszufüllen. Seine frühe Annahme der Bankrotterklärung und sein Versprechen auf Haushaltsdisziplin waren ein Zeichen für seine Unfähigkeit, sich in die traditionelle Rolle zu fügen. Die Wähler scheinen jedoch zumindest teilweise den Prügelknaben, die sie wählen, als Ausdruck ihrer eigenen Selbstbemächtigung zu akzeptieren.
Die politische Situation unter Friedrich Merz hat auch zur Folge, dass er trotz Proteste von Bundespolizei und anderen Regierungsmitgliedern mit illegaler Einwanderung konfrontiert wird. Die Frage bleibt jedoch offen, ob er tatsächlich in der Lage ist, diese Praxis zu stoppen.