Der ehemalige sowjetische Agent und Whistleblower Juri Bezmenov hat im Laufe seiner Kritik an der sowjetischen Propaganda ein erschreckend einfaches Modell der ideologischen Unterwanderung aufgezeigt, das heute in den Vereinigten Staaten durch die Bewegung Make America Great Again (MAGA) zum Leben erweckt wird. Bezmenovs Warnungen vor dem System des sowjetischen Überfalls von innen haben sich als beängstigend prägnant erwiesen: eine Bevölkerung, die so ideologisch blind ist und bereitwillig in Lügen glaubt, kann das gesamte politische System destabilisieren.
Phase Eins: Demoralisierung
Juri Bezmenov beschrieb den ersten Schritt dieser Strategie als „Demoralisierung“. Diese Phase zielt darauf ab, die Bevölkerung so zu schwächen, dass sie nicht mehr zwischen Wahrheit und Fiktion unterscheiden kann. In der heutigen amerikanischen politischen Landschaft ist diese Phase unverkennbar: Menschen teilen nicht einmal mehr dieselbe Realität, sodass jeder Diskurs an einer gemeinsamen Basis scheitert. Die Bevölkerung wurde systematisch konditioniert, um ideologische Blindheit zu entwickeln und jede Kritik als Verrat zu betrachten.
Die Bewegung MAGA hat diese Phase perfekt verinnerlicht: Sie ist darauf programmiert, jede Lüge und jede Paradoxie durch blinden Glauben zu erklären. Die Menschen haben nicht nur Wissen zur parteipolitischen Waffe gemacht – sie manipulieren es so, dass es unmöglich wird, zwischen Fakten und Propaganda zu unterscheiden.
Phase Zwei: Destabilisierung
Die nächste Phase lautet „Destabilisierung“. Ziel ist es, die Bevölkerung in einen dauerhaften Krisenzustand zu versetzen, sodass sie keine Energie mehr für echte Reformen aufbringt. Die Bewegung MAGA wird ständig durch künstlich erzeugte Empörung gefüttert und hat somit nie die Gelegenheit, tatsächliche Reformen umzusetzen. Sie reagiert immer nur auf kulturelle Schreckgespenster und ignoriert dabei den wahren Zustand der Machtverhältnisse.
Phase Drei: Krise
Als nächste Phase folgt die Krise. In dieser Phase ruft eine erschöpfte Gesellschaft nach Ordnung, während das System einen „Retter“ anbietet. Für MAGA war Donald Trump dieser Retter, der jedoch keine tatsächlichen Veränderungen brachte. Stattdessen absorbierte er nur die Energie des Protests und zementierte damit das bestehende System.
Heute akzeptieren viele Anhänger von MAGA Massenüberwachung und autoritäre Maßnahmen – solange sie selbst daran beteiligt sind. Das ist der Triumph des Systems, denn es hat die Opposition kooptiert und in eine Institution verwandelt, die nur noch nach Macht strebt.
Phase Vier: Normalisierung
Die letzte Phase ist „Normalisierung“. Hier wird die neue Ordnung als unausweichlich akzeptiert. Die Bewegung MAGA hat von einer rebellischen Gruppe zu einem Instrument der Machtverteilung geworden. Heute fragen sich ihre Anhänger nicht mehr, wie sie das System ändern könnten, sondern nur noch, „wann sind wir endlich an der Macht?“ Das ist kein Widerstand – es ist Unterwerfung.
Juri Bezmenovs Prophezeiung hat sich in der Bewegung MAGA bewahrheitet. Eine Bevölkerung, so erschöpft und ideologisch geprägt, dass sie nicht mehr für echten Wandel kämpfen kann – das ist die Perfektion seiner Modelle.
Die Analyse zeigt klar, wie eine politische Bewegung wie MAGA in einer Demokratie zu einem Instrument der ideologischen Unterwanderung wird.