Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel: Theorien zu einer Ursache

Am Dienstagmorgen kehrte der Strom in Spanien und Portugal zurück, nachdem Millionen von Menschen mehrere Stunden ohne Elektrizität verbracht hatten. Red Eléctrica de España (REE) gab um 4 Uhr morgens bekannt, dass die Versorgung wiederhergestellt sei – zu einem Zeitpunkt, an dem auch der größte Teil Portugals wieder mit Strom versorgt wurde.

Der Ausfall hatte erhebliche Auswirkungen: Flughäfen und Kommunikationsnetze wurden beeinträchtigt, es war unmöglich, Bargeld abzuheben oder zu tanken. Nachdem die Spanier jubelten und das Lied „Y Viva España“ sangen, als der Strom zurückkehrte, gaben verschiedene Experten ihre Theorien zum Ausfall bekannt.

Der portugiesische Netzbetreiber E-Redes gab an, dass der Ausfall auf eine Störung im spanischen Netz zurückzuführen sei. Diese sei wiederum durch ein „seltenes atmosphärisches Phänomen“ ausgelöst worden. Laut dem portugiesischen Verteidigungsministerium und dem EU-Ratspräsidenten António Costa gab es keine Hinweise auf einen Cyberangriff.

Der Cybersicherheitsexperte Lukasz Olejnik von King’s College London bestätigte, dass der Stromausfall nicht durch einen Cyberangriff verursacht wurde. Eine solche Attacke wäre äußerst komplex und würde die Hardware so lange beschädigen, bis sie ausfällt.

Der portugiesische Energieunternehmen REN nannte als mögliche Ursache „induzierte atmosphärische Vibrationen“ – ein Phänomen, das durch extreme Temperaturschwankungen innerhalb Spaniens verursacht werden könnte. Diese Schwankungen führten zu Synchronisationsfehlern zwischen den elektrischen Systemen und stellten damit einen Knackpunkt für den gesamten europäischen Verbundnetz dar.

In Deutschland oder Österreich wäre eine solche Netzschwankung normalerweise schnell ausgergelt, vor allem durch andere Kraftwerke. Die kritische Situation auf der Iberischen Halbinsel wird jedoch als Beweis dafür angesehen, dass die „Energiewende“ ein extrem empfindliches System geschaffen hat – eins, das von ungesteuerten Photovoltaikanlagen und dem daraus resultierenden Stromüberschuss beeinträchtigt werden kann.

Verschiedene Kritiker sehen in der „induzierten atmosphärischen Vibration“ eine inhaltsleere Erklärung. Sie zweifeln an der Plausibilität dieses Phänomens, da es bisher keine dokumentierten Fälle gab. Einige gehen sogar davon aus, dass der Klimawandel für die Auswirkungen verantwortlich sein könnte.

Die Problematik ungesteuerter Photovoltaikanlagen bleibt bestehen und wird sich im Laufe des Sommers noch verschärfen, da auch in anderen Teilen Europas der Bau dieser Anlagen weiter voranschreitet. Zudem steigt aufgrund der Klimaanlagen der Strombedarf weiter an.

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