Strukturelle Mängel bei der Energiewende – Der Mega-Blackout auf der Iberischen Halbinsel

Am Vormittag des 28. April 2025 brach ein kompletter Blackout auf der gesamten Iberischen Halbinsel aus, was Millionen Menschen in Spanien und Portugal ohne Strom und elektrisches Licht zurückließ. Züge blieben stehen, Ampeln erloschen, und Fabriken wurden stillgelegt.

Ein hochkomplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren war verantwortlich für diesen plötzlichen Stromausfall. Ein entscheidender Faktor dabei war die zunehmende Rolle der erneuerbaren Energien im Stromnetz, insbesondere Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen. Spaniens Stromerzeugung befand sich an diesem Tag auf einem sehr hohen Pegel von rund 27 GW, wobei etwa 60 Prozent davon aus Photovoltaik stammten.

Während der Exportstrom nach Frankreich unterbrochen wurde, konnte die überschüssige Produktion nicht mehr abgeführt werden. Die Netzfrequenz stieg daraufhin an und überschritt den kritischen Wert von 51,5 Hertz. Daraufhin schalteten zahlreiche Photovoltaikanlagen sich aus, um Schäden zu vermeiden, und die Frequenz sank abrupt. Innerhalb weniger Sekunden ging ein großer Teil der Erzeugungsleistung verloren und führte zu einem flächendeckenden Blackout.

Dieser Vorfall verdeutlicht das Problem des unkontrollierten Ausbaus von erneuerbaren Energien ohne den notwendigen Netzumbau. Spanien und Portugal sind nicht die einzigen Länder, die damit konfrontiert werden – auch Deutschland und Österreich sehen sich vor der Herausforderung, ihre Netze ausreichend zu modernisieren, um eine hohe Einspeisung von unregelmäßigen Quellen zu verarbeiten.

Der Autor dieses Berichts, ein langjähriger Photovoltaik-Techniker mit TÜV-Zertifizierung und vielfältiger Erfahrung in der Integration von PV-Anlagen, betont die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens bei dem Ausbau erneuerbarer Energien. Erneuerbare Energien sind eine notwendige Grundlage für die Zukunft unserer Energieversorgung, aber ohne ausreichende Netzinfrastruktur und moderne Steuerungsmechanismen droht das System angesichts von Netzstörungen in Gefahr zu geraten.

Um diese Herausforderungen effektiv zu bewältigen, müssen parallel zum Ausbau erneuerbarer Energien auch Netzinfrastruktur, Speicherlösungen und schnelle Regelmechanismen für konventionelle Kraftwerke integriert werden. Ohne solche Maßnahmen besteht die Gefahr eines ähnlichen Blackouts auch in anderen Teilen Europas.

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