Das kanadische “Medical Assistance in Dying” (MAID)-Programm, das staatlich geförderte Euthanasie ermöglicht, löst erneut hitzige Diskussionen aus. Initiativen fordern, dass das Programm auch auf Minderjährige und Menschen mit psychischen Erkrankungen ausgeweitet wird – ein Vorschlag, der Kritiker schockiert.
Ein kanadischer Protestflyer weist darauf hin, dass Kinder und Teenager sowie Personen mit psychischen Erkrankungen bald Zugang zu Euthanasie haben könnten. Der Flyer kritisiert die aktuelle Situation, in der Eltern kein Mitspracherecht bei Entscheidungen für ihre Kinder haben und Menschen schneller an ein Selbstmordprogramm als an eine Psychotherapie kommen.
Bisher ist es jedoch noch nicht fixiert, dass das Programm auf psychisch Kranke ausgeweitet wird – dies wurde auf 2027 verschoben. Gleichwohl bleibt die Debatte um eine mögliche Erweiterung kontrovers: Befürworter argumentieren, dass ein altersgestaffeltes System ähnlich dem in den Niederlanden das Recht von Minderjährigen auf MAID sichern sollte.
Kritiker sehen jedoch Gefahren in der Ausweitung des Programms. Sie fürchten einen Missbrauch und eine Verhöhnung des Lebenswertes, insbesondere bei Kindern und psychisch Kranken. Eine Kommentatorin beschrieb ihre Empörung: „Niemandem sollte jemals das Gefühl vermittelt werden, die Welt sei ohne ihn besser dran, schon gar nicht einem Kind.“