Neue Entität im Mikrobiom: Obelisken könnten das Verständnis von Leben selbst verändern

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Ivan Zheludev entdeckte winzige RNA-Moleküle, die als „Obelisken“ bezeichnet werden. Diese Strukturen sind etwa 1.000 Nukleotide lang und können eigene Proteine produzieren – ein Merkmal, das sie zu einer neuen Klasse biologischer Entitäten machen könnte.

Die Obelisken unterscheiden sich grundlegend von bekannten Viren oder Viroiden: Sie besitzen kein eigenes Stoffwechselsystem und sind auf einen Wirt angewiesen, um sich zu vermehren. In Experimenten zeigten sie sich häufig in Verbindung mit der Bakterienart Streptococcus sanguinis.

Die Entdeckung wirft grundlegende Fragen nach den Kriterien zur Bestimmung lebender Organismen auf. Die Obelisken könnten eine bisher unbekannte Lebensform darstellen, die seit Jahrtausenden im menschlichen Körper verborgen gehalten wird – ein Phänomen, das bereits in der Vergangenheit ähnliche Überraschungen gebracht hat.

Die Präsenz von Obelisken könnte wichtige Implikationen für Gesundheit und Medizin haben. Sie könnten beispielsweise eine Rolle bei Entzündungs- oder Stoffwechselerkrankungen spielen, aber auch therapeutische Möglichkeiten eröffnen. Zukünftige Forschung wird zeigen müssen, ob sich daraus konkrete Anwendungen für die Medizin und Biotechnologie entwickeln lassen.

Die Entdeckung der Obelisken ist eine bemerkenswerte Neuigkeit in der Mikrobiomforschung und eröffnet neue Perspektiven auf das Verständnis des Lebens selbst.

Back To Top